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Blitzeinschlag

Bessere Vorhersagen für Extremwetter

09. Oktober 2025

Überschwemmungen, Dürren und Hitze­perioden: Extreme Wetter­ereignisse häufen sich. Sie sind nicht nur bedrohlich für alle Betroffenen, sie stellen ganze Volks­wirtschaften vor Heraus­for­derungen. Bessere Vorhersagen können helfen, um sich nachhaltig vorzubereiten.

126 Milliarden Euro – ein Schulden­paket der besonderen Art. Auf diesen Wert schätzt eine Studie der Universität Mannheim und der Europäischen Zentral­bank die wirtschaftlichen Folgen der sommerlichen Extrem­wetter­ereignisse dieses Jahres in der EU. Dabei verfolgen die Ökonominnen und Ökonomen einen eher konservativen Ansatz. Wie können wir uns auf diese Ereignisse besser vorbereiten?

Künstliche Intelligenz macht es heute möglich, riesige Daten­mengen zu unter­suchen. Das ist für die Meteorologie ein echter Wendepunkt: Klima­modelle werden schneller, Wetter­vorhersagen verlässlicher. Ein Team der Universität Hamburg hat Hundert­tausende, über Jahrzehnte erfasste Wasser­stände von Orten an der Nordsee genutzt, um einen selbst­lernenden Algorithmus zu füttern und Sturm­fluten zu prognostizieren. Das Ergebnis: Die Anzahl an jährlichen Sturmfluten bleibt zwar ähnlich, doch da die Meeres­spiegel steigen, werden auch die Fluten höher. Mit einem Anstieg von einem halben Meter rechnen die ­Forschenden. Was traditionelle ­Klima­modelle noch lange Rechen­zeiten kostete, geschieht nun in Sekunden­schnelle und liefert wertvolle Informationen für den Küsten­schutz, die Planung von Deich­bauten und die Sicherung von Hafen­infra­strukturen.

Wie Sturmfluten lassen sich Hagelstürme von Meteorologinnen und Meteorologen nur schwer voraussagen, weil sie lokal begrenzt auftreten. Zugleich fallen Hagel­gewitter heute heftiger aus und richten hohe wirtschaftliche Schäden an. So werden bei der Größe der Hagel­körner immer wieder neue Rekorde gemeldet – die Durch­messer erreichten 14 Zentimeter (Baden-Württemberg) bis über 16 Zentimeter (Italien). Forschende am Karlsruher Institut für Technik arbeiten daher daran, möglichst recht­zeitig zu warnen: Ein KI-Modell wertet Radar­­aufzeichnungen aus 15 Jahren aus und bezieht klimatische Einfluss­größen wie verfügbare Energie für ein Gewitter und die vertikale Windscherung ein. Erste Ergebnisse zeigen auch hier, dass sich lokale Prognosen deutlich verbessern lassen.

Je genauer wir als Gesellschaft Extrem­wetter verstehen, desto gezielter können wir Vorsorge betreiben und damit Wider­stands­kraft entwickeln, die über technische Lösungen hinaus­reicht.