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Prof. Dr. Asnakech Laß-Seyoum von der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin forscht und lehr zu regenerativen Energien und hat 2023 den Forschungspreis der HTW erhalten.

Die HAW Professur – relevante Forschung für morgen

17. Oktober 2024
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Ein Beitrag von „Die HAW Professur“

Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAWs) haben sich in den letzten Jahrzehnten zu einem außergewöhnlichen Innovationsmotor auch und gerade in Sachen Forschung entwickelt.

Für immer mehr Fach- und Führungskräfte ist eine Professur an einer HAW daher eine attraktive Karriereoption, denn neben der Möglichkeit, Fachwissen an die nächste Generation weiterzugeben, bietet die Professur auch das Potenzial, innovative Spitzenforschung zu betreiben und mit praxisnaher Lehre zu verbinden. Wir haben daher mit Prof. Dr. Asnakech Laß-Seyoum von der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) Berlin gesprochen, die am Fachbereich Ingenieurwissenschaften – Energie und Information zu regenerativen Energien forscht und lehrt. Für ihre Arbeiten zu ökologisch hochrelevanten Themen wurde sie 2023 mit dem Forschungspreis der HTW ausgezeichnet.

Im Anschluss an ihre Promotion bei einem Berliner Mittelständler hat Laß-Seyoum zunächst eine eigene Forschungsgruppe übernommen, bevor es sie 2017 an die HTW Berlin zog. „Mich hat angewandte Forschung schon immer interessiert. Bereits während meiner Promotion habe ich mich intensiv mit der Grundlagenforschung an der Freien Universität Berlin (FU) beschäftigt. Ich war von der Methodik beeindruckt, wie Moleküle und Atome sichtbar gemacht werden. Jedoch fehlte mir zunächst die Vorstellung, wo genau diese Forschungsergebnisse in der Praxis eingesetzt werden. Ich habe Grundlagenforschung als eine Erweiterung des allgemeinen Wissens empfunden, während es bei der anwendungsorientierten Forschung darum geht, vorhandenes Wissen zur Lösung praktischer Problemstellungen zu nutzen. Mein jetziges schwerpunktmäßiges Betätigungsfeld liegt daher in der Energiewandlung bzw. -speicherung, vor allem im Bereich der Wasserstofftechnik, Batterietechnologie und thermischen Energie. Dabei ist von vornherein genau definiert, wo die Forschungsergebnisse eingesetzt werden“, so die Professorin.

Aber was macht die Forschung an einer HAW so besonders? Für die Professorin sind es im Wesentlichen zwei Punkte: „An einer HAW findet meist anwendungsorientierte Forschung statt, um umsetzbare Erkenntnisse und Lösungen zu generieren, die sich direkt auf praktische Situationen auswirken. Zudem ist die Forschung an der HAW durch verstärkte Zusammenarbeit und Austausch zwischen Wissenschaft und Praxispartner gekennzeichnet. Somit ist die Möglichkeit gegeben, eine starke Vernetzung außerhalb der Hochschulen zu etablieren.“ An HAWs werden also Themen aufgegriffen, die unmittelbaren Einfluss auf das Leben der Menschen haben. Ob es um nachhaltige Energielösungen, umweltfreundliche Materialien oder innovative Technologien im Gesundheitswesen geht – die Forschung an HAWs hat immer das Ziel, praxisnahe Antworten auf drängende gesellschaftliche Herausforderungen zu finden. Das ist auch für Laß-Seyoum ein wesentlicher Faktor: „Mir ist außerordentlich wichtig, dass meine Forschung direkte praktische Möglichkeiten zur Umsetzung bietet. Forschung an HAWs trägt zur Verbesserung vieler Situationen bei, indem sie nach praktischen Lösungen für bestehende Probleme sucht.“

Eine weitere Besonderheit der HAWs ist ihre enge Zusammenarbeit mit der Industrie, Unternehmen und gesellschaftlichen Akteuren. Forschung an HAWs erfolgt also nicht im viel zitierten Elfenbeinturm, sondern im direkten Austausch mit der Praxis. So bieten HAWs nicht nur die Möglichkeit zu exzellenter Forschung, sondern schaffen auch ideale Voraussetzungen, um den Wissens- und Technologietransfer voranzutreiben. „Durch neue Fragen- bzw. Problemstellungen aus Industrie, Unternehmen oder durch andere Partner ergeben sich für die HAWs neue Forschungsthemen. Somit kann durch Kooperation ein bedeutender synergetischer Effekt erreicht werden“, sagt die Professorin. HAWs sind daher Orte, an denen Spitzenforschung zu Themen betrieben wird, die in den kommenden Jahren und Jahrzehnten von enormer Bedeutung sein werden. Ob es um den Klimawandel, die Energiewende oder die Digitalisierung geht – die Forschung an HAWs greift aktuelle Fragestellungen auf und liefert Antworten, die weit über den akademischen Kontext hinaus von Bedeutung sind. „Ohne an einer HAW erfolgte anwendungsorientierte Forschung können wir die gesellschaftlichen Herausforderungen nicht bewältigen und unsere wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit nicht aufrechthalten“, sagt Laß-Seyoum. Viele der Projekte, die an HAWs entwickelt werden, haben daher das Potenzial, nachhaltige Veränderungen anzustoßen und gesellschaftliche Herausforderungen zu meistern. „HAWs können ein Ort für exzellente Forschung sein, wo vorhandenes Wissen genutzt und unter Verwendung von geeigneten wissenschaftlichen Werkzeugen optimiert werden kann. Beispielsweise die Effizienzsteigerung von Energiespeichertechnologien, wie im Fall meiner Forschung im Bereich Wasserstofftechnik und Batterien. Diese erfolgt durch die systematische Erforschung und Erprobung von besser geeigneten und kostengünstigeren sowie umweltverträglichen Materialien wie zum Beispiel Katalysatoren und Elektrodenmaterialien sowie Arbeitsmedien. Darüber hinaus können durch die HAW-Forschung auf Basis bereits vorhandener Erkenntnisse neue Produkte, Verfahren sowie Strategien bzw. Dienstleistungen entwickelt werden“, so Laß-Seyoum. Und weiter: „Gerade in der heutigen Zeit, wo die Gesellschaft global und national mit sehr vielen Herausforderungen wie etwa dem Klimawandel konfrontiert wird, sollten stetig praktische und pragmatische Lösungen entwickelt werden. Dazu müssen wir alle unseren Beitrag leisten. Und die Forschung an einer HAW bietet dafür eine hervorragende Möglichkeit.“

Karriere mit Wirkung

Bevor sie an die Hochschule wechselte, war Prof. Dr. Laß-Seyoum in der freien Wirtschaft tätig. Ein Grund für den Wechsel war nicht zuletzt die Möglichkeit, ihre Forschung mit der Lehre zu verknüpfen. Und damit ist sie nicht alleine, denn viele Fach- und Führungskräfte sehen die HAW-Professur als perfekt geeignet, um die eigenen Interessen mit innovativer Forschung und Lehre zu verbinden. Vom selbstbestimmten Arbeiten, der Freiheit, eigene Schwerpunkte in der Lehre zu setzen, der Verknüpfung von Theorie und Praxis bis hin zu der Möglichkeit, junge Menschen für das eigene Fachgebiet zu begeistern, bietet eine HAW-Professur gute Gründe, um aus dem eigenen Beruf eine Berufung zu machen. Und das gilt für viele Branchen, denn an HAWs wird nicht nur in den technisch-naturwissenschaftlichen Fachgebieten, sondern auch in den Bereichen Wirtschaftswissenschaften, Gestaltung, Sozialwissenschaften bis hin zu den Gesundheitswissenschaften an Lösungen für die Zukunft gearbeitet.

Prof. Dr. Laß-Seyoum
© HTW Berlin/Alexander Rentsch

Kontakt
Kampagne „Die HAW Professur“
c/o Hochschule Fulda
Leipziger Straße 123, 36037 Fulda, E-Mail: info@haw-professur.de
Weitere Informationen unter www.haw-professur.de

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