Düngen 2.0 – präzise und digital
AnzeigeEine neue Technologie erleichtert künftig das Düngen auf dem Acker. Mit dem Projekt LiveSen-MAP validiert der Campus Straubing für Biotechnologie und Nachhaltigkeit der Technischen Universität München (TUM) eine Methode, um den Ernährungszustand von Getreide und die ideale Düngermenge zu ermitteln. Das Team sucht innovative Landwirte, welche die Technologie testen möchten.
Neben Licht und Wasser brauchen Pflanzen zum Wachsen auch Nährstoffe, die zugeführt werden müssen. Laut Umweltbundesamt werden aber 50 Prozent des in der Landwirtschaft ausgebrachten Stickstoffdüngers nicht von den Pflanzen aufgenommen. Zielgenaue Düngung ist ein Erfolgsgarant für Ertrag und eine umweltschonende Bewirtschaftung.
Forschende des TUM Campus Straubing (TUMCS) arbeiten an einer neuen Ermittlung des Ernährungszustands der Getreidepflanzen mit Hilfe von einfach zu handhabenden Biosensor-Teststreifen, ähnlich wie beim Testen des Blutzuckers bei Diabetikern. Hierfür werden Pflanzenstängel vom Feld gesammelt und zerquetscht. Ein Tropfen des Pflanzensafts auf einem Testreifen reicht, um mit dem Diagnosegerät den Nitratgehalt zu messen. Die Kombination von lokalen Messungen durch das Diagnosegerät und satellitengestützten Erdbeobachtungen ermöglicht die exakte Berechnung des benötigten Stickstoffdüngers auf dem Acker. Dies spart bis zu 20 Prozent des benötigen Düngers im Getreideanbau. Das Projekt sucht bis Januar 2025 innovative Winterweizenlandwirte, die die Technologie kostenlos testen möchten.
Künftig wollen die Forschenden auch den Ernährungszustand der Pflanzen mit Phosphat und Kalium überprüfen. Die Ergebnisse aus Teststreifen und Satellitendaten sollen in die Bordtechnik der landwirtschaftlichen Maschinen und Düngegeräte eingespeist werden können.
Mehrere Lehrstühle – etwa die Professur Elektrobiotechnologie von Prof. Nicolas Plumeré am TUMCS – arbeiten bei dem EU-geförderten Projekt LiveSen-MAP zusammen, um eine praxisreife Technologie herzustellen. Mit der Entwicklung umweltschonender Technologien nimmt der Campus Straubing innerhalb der TUM eine Schlüsselrolle ein.
Nachhaltigkeit ist am TUM Campus Straubing für Biotechnologie und Nachhaltigkeit (TUMCS) nicht nur Programm, sondern hat eine klar definierte Zielsetzung: Die Transformation einer auf fossilen Energieträgern basierenden Ökonomie hin zur Bioökonomie.
Forschung und Lehre zielen auf die stoffliche Nutzung und energetische Verwertung, die Entwicklung nachhaltiger Materialien sowie die Analyse ökonomischer Aspekte. Zentrale Gebiete sind die Bioökonomie sowie die Kreislaufwirtschaft. Innovationen wie neue Geschäftsmodelle, neuartige Produkte und Technologien werden am TUMCS bis zur Marktreife entwickelt.
Wer die Welt nachhaltig verändern möchte, kann am TUMCS aus mehreren Bachelor- und Masterstudiengängen wählen. Mit seinen rund 1.200 Studierenden ist Straubing einer der fünf großen Standorte der Exzellenz-universität TUM in Deutschland.
Kontakt
Technische Universität München (TUM),
Campus Straubing für Biotechnologie und Nachhaltigkeit
Petersgasse 5, 94315 Straubing
www.cs.tum.de
Studieninformationen:
www.cs.tum.de/studieninteressierte/studiengaenge