Erneuerung als Prinzip
AnzeigeMit ihrer Zukunftsagenda „Universität Freiburg 2040“ eröffnet die Albert-Ludwigs-Universität Freiburg neue Perspektiven für Forschung, Lehre und Transfer – geprägt von einer Kultur der Offenheit und Ermöglichung.
Was heißt es, eine Universität für die Zukunft zu entwerfen? Die Albert-Ludwigs-Universität Freiburg gibt eine Antwort: Erneuerung als Prinzip, Exzellenz als Motor, Verantwortung als Haltung. Als eine der forschungsstärksten Universitäten Deutschlands will sie international wirken, Orientierung stiften und Impulse weit über den Campus hinaus entfalten. Im Interview beschreibt Rektorin Prof. Dr. Kerstin Krieglstein, wodurch eine Universität heute Relevanz gewinnt, welche Bedingungen Spitzenforschung braucht und wie die Impulse der Exzellenzstrategie Spitze und Breite gleichermaßen erreichen.
Frau Krieglstein, die Zukunftsagenda „Universität Freiburg 2040“ steckt einen weiten Horizont ab. Welches Bild haben Sie dabei vor Augen?
Unser Anspruch ist, die Universität Freiburg als forschungsstarke, vernetzte und verantwortungsvolle Institution weiterzuentwickeln. Die Zukunftsagenda ist dabei der zielgerichtete Rahmen. Wir erleben schon seit Längerem multiple Krisen und rasante technologische Umbrüche. Deshalb müssen wir unsere Rolle in der Gesellschaft neu denken. Wir müssen sichtbarer machen, welchen Mehrwert die Universität für unsere demokratische Kultur, für Wohlstand und Lebensqualität bietet. Das Bild, was ich dabei vor Augen habe, ist eine Universität, die Orientierung gibt und Verantwortung für die Gesellschaft übernimmt.
Wie verwandelt sich Wissen in Orientierung?
Indem wir die großen Herausforderungen der Zeit inter- und transdisziplinär bearbeiten, vom Klimawandel über neue Therapieansätze bis zu kulturellen Transformationen und KI. Doch Orientierung entsteht nicht allein durch Daten und Diagramme. Eine Universität wirkt am stärksten, wenn sie ihre Erkenntnisse teilt und anschlussfähig macht – in Reallaboren mit Bürgerinnen und Bürgern, in der Politikberatung oder in Innovationspartnerschaften mit Unternehmen. Bis 2040 wollen wir die Universität Freiburg noch sichtbarer als Impulsgeberin machen und ihre Forschungsschwerpunkte weltweit an die Spitze führen.
Wer 15 Jahre Hochschulentwicklung plant, muss sich festlegen und zugleich beweglich bleiben. Wie gelingt dieser Spagat?
15 Jahre klingen lang, doch für eine Universität ist das ein realistischer Zeitraum: genug, um Veränderungen einzuleiten, Wirkung zu sehen und bei Bedarf den Kurs zu korrigieren. Über Jahrhunderte hinweg hat sich die Universität Freiburg ihre Relevanz immer wieder neu erarbeitet. Unsere Erneuerungsfähigkeit ist daher auch für unsere Zukunft unerlässlich. Veränderung muss Teil unserer DNA, unserer gesamten Governance sein – getragen von einer Kultur, die Offenheit lebt und Ermöglichung fördert. So bleibt die Universität verlässlich und wird zugleich zukunftsfest.
Die Universität Freiburg bewirbt sich um den Exzellenztitel. Wie fügt sich dieser Wettbewerb in ihre langfristige Entwicklung ein?
Der Wettbewerb ist für uns ein Ansporn. Er verschafft uns den Freiraum, über den Alltag hinaus große Zukunftsfragen zu stellen und die Bedingungen für Spitzenforschung gezielt zu verbessern. Davon profitiert auch die Lehre: Zusätzliche Mittel ermöglichen neuartige Studienformate im europäischen Verbund, mehr Forschungsnähe im Studium und die Vermittlung zentraler Zukunftskompetenzen. Entscheidend ist aber: Exzellenz ist für uns kein Selbstzweck. Wir wollen wissenschaftlich führend sein und zugleich gesellschaftlich relevant bleiben. In diesem Sinne wäre der Exzellenztitel ein Beschleuniger unserer Vision.
Die Exzellenzstrategie zielt auf Spitzenforschung. Doch wie lassen sich ihre Impulse so nutzen, dass auch die Breite der Universität davon profitiert?
Spitze und Breite bedingen einander, denn exzellente Forschung braucht eine starke Basis. Zwei Beispiele aus unseren Maßnahmen: Durch die Breakthrough-Förderung möchten wir Forschenden mit originellen Ideen den Sprung an die Weltspitze ermöglichen. Durch zukunftsweisende Berufungen wollen wir neue Schnittstellenfelder in unserem Forschungsprofil eröffnen. Zugleich verbessern wir die Grundlagen für alle – von leistungsfähigen Core Facilities über moderne Forschungs-IT bis hin zu verlässlichen Karrierewegen in der Wissenschaft und auch darüber hinaus. Dazu gehört auch, fortlaufend Kompetenzen zu erweitern und Forschende, Studierende sowie die Beschäftigten in der Verwaltung zu befähigen, die Weiterentwicklung der Universität mitzugestalten. Dieses Zusammenspiel macht uns auch international zu einem gefragten Partner.
Was verstehen Sie darunter, als Universität global zu agieren?
Das heißt für uns, Netzwerke zu gestalten, die wissenschaftliche Exzellenz ermöglichen und zugleich Brücken zu Politik, Wirtschaft und Gesellschaft schlagen. Für ihre Vorhaben suchen Forschende weltweit die stärksten Partner, und Freiburg ist für sie attraktiv, weil wir Spitzenforschung in Schlüsselbereichen mit einer Kooperationskultur verbinden. Europa ist für uns ein zentraler Handlungsraum, geeint durch unser Bekenntnis zur Wissenschaftsfreiheit und unterstützt durch hohe Mobilität und starke Förderung. Zugleich pflegen wir Partnerschaften in Nordamerika, Asien, Australien und Afrika, die uns internationale Sichtbarkeit und Anschlussfähigkeit sichern.
Diese ZEIT-Beilage trägt den Titel „Exzellente Köpfe, exzellente Forschung“. Beides gehört zusammen, aber was ist das Bindeglied?
Unsere Universitätskultur. Wir setzen auf die Menschen, die hier arbeiten – ihr Talent und ihre Ideen, ihre Neugier und große Kraft, Dinge ins Rollen zu bringen. Selbstverständlich sind auch Strukturen und Ausstattung wichtig, doch entscheidend ist ein Umfeld, das Zusammenarbeit fördert und Verantwortung stärkt. So entsteht exzellente Forschung, die weit über die Universität hinauswirkt.
Freiburg forscht vernetzt
Die → Universität Freiburg zählt zu den forschungsstärksten Universitäten Deutschlands. Mit elf Fakultäten bietet sie ein leistungsstarkes Umfeld für interdisziplinäre Tiefe. Sie fördert Innovation und Transfer in Wirtschaft und Gesellschaft in Zusammenarbeit mit den Freiburger Max-Planck- und Fraunhofer-Instituten sowie als Teil der Trinationalen Metropolregion Oberrhein, aus der sie globale Strahlkraft entfaltet.
In drei Schwerpunktbereichen betreiben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Freiburg international sichtbare und gesellschaftlich relevante Verbundforschung: Bei „Sprachen des Wissens“ wirken Geistes-, Sozial- und Rechtswissenschaften gemeinsam und schaffen Wissen, das von grundlegender Bedeutung ist, um Herausforderungen der Gegenwart zu verstehen und zu bewältigen. „Wege zur Nachhaltigkeit“ nimmt die bevorstehende Transformation in den Blick und erarbeitet Lösungsansätze für einen Wandel, der mit weitreichenden technologischen, politischen und gesellschaftlichen Veränderungen einhergeht. Ab 2026 wird in diesem Bereich der DFG-geförderte Exzellenzcluster Future Forests verankert: Im Verbund erforschen die Fachleute Waldökosysteme im Klimawandel und entwickeln neue Strategien für Resilienz und Klimaneutralität. Als dritter Schwerpunktbereich vernetzt „Signale des Lebens“ Lebens-, Natur- und Ingenieurwissenschaften. Im dort angesiedelten Exzellenzcluster Centre for Integrative Biological Signalling Studies (CIBSS), der 2026 in seine zweite Förderphase startet, steht die zelluläre Kommunikation im Mittelpunkt – mit Innovationen für Therapien, nachhaltige Landwirtschaft sowie KI-Anwendungen.
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