Kassel Institute forscht mit einmaligem Konzept
AnzeigeDas Kassel Institute for Sustainability, gegründet im Jahr 2022, verfolgt ein bundesweit einmaliges Konzept: Es verbindet universitäre Forschung mit den 17 Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen (Sustainable Development Goals, SDG). Spitzenwissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus verschiedenen Disziplinen arbeiten entlang der Agenda 2030 mit dem Titel „Zur Transformation unserer Welt“ und untersuchen die Chancen und Herausforderungen nachhaltiger Entwicklung.
Im Kassel Institute for Sustainability wird damit die gesamte Breite der Fragestellungen, Problematiken und Chancen der nachhaltigen Transformation von Wirtschaft, Umwelt und Gesellschaft inter- und transdisziplinär erforscht. Drei Kerncharakteristika prägen dabei die Arbeit: Die Forschung im Kassel Institute verbindet eine normativ-kritische Nachhaltigkeitsanalyse mit lösungsorientierter Forschung in konkreten Anwendungsbereichen. Sozial-ökologische Transformationsaspekte werden darüber hinaus ganzheitlich beforscht. Das Selbstverständnis des innovativen Nachhaltigkeitsinstituts: „Wir verstehen uns als Brücke zwischen Wissen und Handeln.“
Seit seiner Gründung ist das Kassel Institute stark gewachsen. Heute umfasst es eine Vielzahl von Professuren und Forschungsbereichen, die die SDG in ihrer ganzen Breite abdecken – von Energie- und Klimafragen über Biodiversität, Gesundheit und Landnutzung bis hin zu Rechtswissenschaft, Governance und kulturellen Dimensionen von Nachhaltigkeit. Damit hat sich das Institut zu einem zentralen Knotenpunkt für innovative Nachhaltigkeitsforschung entwickelt. Die vier Kernprofessuren zeigen die Bandbreite.
Geoökologe und Soziologe Andreas Braun gehört zu den Gründungsprofessorinnen und -professoren des neuen Nachhaltigkeitsinstituts, das er mit aufbaut. Brauns Fachbereich sind die Ökologischen Agrarwissenschaften, sein Fachgebiet die Human-Environment Interactions. Mit seinem Team untersucht er, beispielsweise in Lateinamerika, Zusammenhänge zwischen der menschlichen Nutzung insbesondere von Landschaften und deren ökologischen Konsequenzen. Dabei wird eine große Breite von Ansätzen der Umwelt- und Umweltsozialwissenschaft verfolgt. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf dem Begriff der Resilienz in Mensch-Umwelt-Systemen.
Rechtswissenschaftler Andreas Fischer-Lescano hat seit 2022 die Professur „Just Transitions“ inne. Zuvor lehrte er Öffentliches Recht, Europarecht, Internationales Recht und Rechtstheorie an der Universität Bremen. An der Universität Kassel bringt er ein Projekt der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) mit Fragen der „Eigenrechte der Natur“ ein. Parallel arbeitet er in interdisziplinärer Perspektive zu Fragen der sozial-ökologischen Transformation und kooperiert in seinem Projekt „Recht gegen rechts“ mit zivilgesellschaftlichen Akteuren in Kassel.
Neue Studiengänge zur Nachhaltigkeit
Stefan Lechtenböhmer arbeitet seit mehr als 30 Jahren an der Energiewende und ist ein führender Experte für die nachhaltige Transformation des Industriesystems. Bis 2023 war er Abteilungsleiter am renommierten Wuppertal Institut für Klima, Umwelt und Energie und seit 2015 Honorarprofessor an der Universität Lund in Schweden. Vor seiner Ernennung in Kassel leitete er überdies den wissenschaftlichen Teil der Initiative IN4climate.NRW. Lechtenböhmer gestaltet in Kassel die anwendungs- und vor allem lösungsorientierte Nachhaltigkeitsforschung mit und stärkt so Nachhaltigkeit als Querschnittsthema der Universität Kassel.
Es fehlt an spezifischem Wissen darüber, wie wir den nötigen Wandel konkret steuern können.
Andra-Iona Horcea-Milcu, Professorin für Cultures of Sustainability
Andra-Iona Horcea-Milcu arbeitete als Nachhaltigkeitswissenschaftlerin am Helsinki Institute of Sustainability Science, an der Babeș-Bolyai Universität in Cluj-Napoca und am Institute for Advanced Sustainability Studies in Potsdam. Sie ist eine der Hauptautorinnen und -autoren der Intergovernmental Science-Policy Platform on Biodiversity and Ecosystem Services (IPBES). Horcea-Milcu forscht an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Gesellschaft und untersucht etwa in ihrem Forschungsprojekt LEVER, ob ein stärkeres Wertebewusstsein Menschen zu nachhaltigeren Entscheidungsprozessen führen kann. „Wir verfügen heute über ein solides analytisches Verständnis von sozial-ökologischen Problemen, aber es fehlt uns an spezifischem Wissen darüber, wie wir den nötigen Wandel konkret steuern können“, erklärt sie.
Neben der Forschung legt das Kassel Institute großen Wert auf die Verbindung von Wissenschaft und Lehre. An der Universität Kassel wurden neue Nachhaltigkeitsstudiengänge entwickelt, die ökologische, ökonomische und soziale Dimensionen gleichermaßen berücksichtigen. Ziel ist es, Studierende in die Lage zu versetzen, komplexe Zusammenhänge zu erkennen, interdisziplinär zu denken und Lösungen für die Transformation von morgen zu entwickeln. Die Nachhaltigkeitsstudiengänge eröffnen damit eine 360-Grad-Perspektive für Studierende: uni-kassel.de/go/unikassel360grad
Drei Fragen an …
Andreas Braun ist Professor für Human Environment Interactions am Kassel Institute for Sustainability. Er gehört als Kernprofessor zum vierköpfigen Leitungsteam des Nachhaltigkeitsinstituts.
Was macht das Nachhaltigkeitsinstitut für Sie so besonders?
Letztlich treibt uns alle der Wunsch, die Welt besser zu machen. Wir arbeiten mit einem kritischen und umfassenden Nachhaltigkeitsbegriff, der auch auf globale Gerechtigkeitsfragen abstellt, das heißt, es geht nicht nur um Green Growth, sondern letztlich auch um Umverteilung von Wohlstand.
Was zeichnet Nachhaltigkeitsforschung in Kassel aus?
Das Kassel Institute begeistert mich. Hier interessieren wir uns sowohl für materielle Bedarfe (sozio-ökologische Interaktionen, sozio-technische Systeme, resiliente Räume und globale Wohlfahrtspraktiken) als auch für normative Dimensionen (Demokratie, Gerechtigkeit und Reflexivität). Damit haben wir ein innovatives, andersartiges Konzept, über Nachhaltigkeit nachzudenken.
Vor welchen Herausforderungen stehen Sie mit Ihrer Forschung?
Eine große und dauerhafte Herausforderung ist die Transformation der Wissenschaft selbst. Was braucht es, damit diese optimal zur Nachhaltigkeit beitragen kann? Welche Rolle spielen Inter- und Transdisziplinarität und wie müssen Erkenntnismodelle angepasst und verändert werden? Ich arbeite mit meiner interdisziplinären Gruppe, mit Promovierenden und Kolleginnen und Kollegen hier auch erkenntnistheoretisch.
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