
MSE: Ein Meilenstein der Biologischen Transformation
AnzeigeDurch die Nutzung lokaler, nachwachsender Rohstoffe anstelle von petrochemisch-basierten Grundstoffen will das Kompetenzzentrum Bio4MatPro die Region Aachen zu einer ressourceneffizienten Bioökonomie-Modellregion entwickeln.
Bio4MatPro, das Kompetenzzentrum zur Biologischen Transformation von Materialwissenschaften und Produktionstechnik, ist eines von zwei Flaggschiffprojekten im Forschungsverbund „Modellregion Bioökonomie im Rheinischen Revier“. Gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung mit rund 26,4 Millionen Euro von 2022 bis 2026, vereint Bio4MatPro 50 Partner aus Industrie und Wissenschaft in 23 Forschungs- und Entwicklungs-Projekten, von denen acht durch die Industrie koordiniert werden.
Im Bio4MatPro sind sechs sogenannte BoostLabs definiert, die in den folgenden drei Fokusthemenfeldern geclustert sind: Von nachwachsenden Rohstoffen zu Wertstoffen; Grundlagen-orientierte BoostLabs für Zukunftstechnologien; Projekte zur Biologischen Transformation von Industrien.
Ziel ist es, in oben genannten Fokusthemenfeldern die Biologische Transformation in Industrien wie der Textil-, Chemie-, Medizintechnik-, und Konsumgüterindustrie sowie im Bereich Leichtbau, durch eine Transformation der Materialwissenschaft und Produktionstechnik zu erforschen und voranzutreiben.
Durch die Nutzung lokaler, nachwachsender Rohstoffe anstelle von petrochemisch-basierten Grundstoffen will das Kompetenzzentrum Bio4MatPro die Region zu einer ressourceneffizienten Bioökonomie-Modellregion entwickeln und leistet dadurch einen wesentlichen Beitrag zur Ressourcenwende im Strukturwandel. Hierzu müssen aber auch die heutigen Produktkonzepte und Produktionstechnologien neu gedacht werden, um Produkte ökologisch und ökonomisch in einer nachhaltigen industriellen Wertschöpfungskette herzustellen und zu recyclen. Daher ist auch die Entwicklung neuer Produktionstechnologien zentral in Bio4MatPro verankert. Ziel ist die Herstellung von Produkten mit hoher Wertschöpfung auf der Basis nachwachsender Rohstoffe, die Etablierung von skalierbaren biokompatiblen Produktionsprozessen sowie biobasierten Wertschöpfungsketten für eine klimaneutrale Kreislaufwirtschaft. Diese sollen die Herstellung biofunktionsintegrierter Materialien und Produkte aus erneuerbaren Ressourcen ermöglichen.
Komplettiert werden soll das Kompetenzzentrum durch ein Translationsforschungslabor und einen Inkubator am Technologiezentrum in Baesweiler, um innovative Geschäftsmodelle in Start-Ups oder bereits bestehende Unternehmen umzusetzen.
Insbesondere die entwickelten Zukunftstechnologien in Bio4MatPro (Schaltbare Klebstoffe und skalierbare und biofunktionsintegrierten Produktionstechnologien) bilden die Grundlagen für die Biologische Transformation weitere Industrien wie unter anderem den Maschinenbau, die Bau- und Automobilindustrie in nachhaltigen Wertschöpfungsketten, um einen Beitrag zur Sicherung des Wohlstands von Morgen zu leisten.
Die Forschung ist integriert in den Profilbereich Molecular Science & Engineering (MSE). Das Thema identifiziert sich an der Schnittstelle zwischen Natur- und Ingenieurswissenschaft und verfolgt das Ziel, wissenschaftliche Lösungen sowie technische Innovationen für die Gesellschaft zu entwickeln.
Der Profilbereich bündelt und verknüpft Wissen insbesondere aus den Disziplinen Chemie, Biologie, Verfahrenstechnik, Medizin und Maschinenbau. Zusammen wird daran gearbeitet, Grundlagenwissen zu generieren und technologisches Know-how für das Verständnis, das Design und die Entwicklung von molekularen Transformationen, Prozessen und Materialien zu schaffen. Damit legt der Profilbereich die Grundlagen für Innovation und nachhaltige Entwicklung in vielfältigen Applikationsfeldern und adressiert die globalen Herausforderungen in den Bereichen Gesundheit, Ernährung, Energie und Umwelt. Forschungsschwerpunkte sind die Zirkuläre Bioökonomie, die Biologische Transformation und das Thema Intelligente Medizinische Materialien und Biohybride Implantate.

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