Gemeinsam das Internet neu denken – quo vadis, World Wide Web?

Vor 25 Jahren ging Mozilla mit seinem Open-Source-Browser „Firefox“ an den Start. Seine Idee damals: das World Wide Web zu einem offenen Raum zu machen, in dem sich die ganze Welt vernetzt und Informationen für alle Menschen leicht und kostenlos zugänglich sind.

Doch in den anfänglichen Enthusiasmus hat sich inzwischen eine gehörige Portion Skepsis gemischt. Heute befindet sich das Internet an einem Scheideweg. Heraus­forderungen wie Sicherheits­risiken, Über­wachungs­technologien und Fake News oder andere ethisch bedenkliche Inhalte über­schatten die ursprüngliche Idee einer offenen, demokratischen und verantwortungs­vollen Gestaltung des Internets.

Wer, wenn nicht die großen Software­unternehmen – über 270 Millionen Menschen weltweit nutzen jeden Monat Produkte von Mozilla – haben die Macht, das Internet wieder zu einem besseren Ort zu machen? In dieser Verantwortung sieht sich Mozilla und stellt sein Jubiläums­event unter das Motto „Reclaim the Internet“. Dabei wendet es sich ganz bewusst auch an die Nutzer:innen: Lasst uns gemeinsam das Internet zurücker­obern!

Das 25. Firmenjubiläum wird vom 12. bis 16. Oktober in Berlin in der Alten Münze gefeiert – und zwar ganz in Mozilla-Tradition für alle offen! Statt lang­weiliger Lobreden und Selbst­beweih­räucherung erwartet die Besucher:innen ein unterhaltsames, informatives und konstruktives Programm.

Kern des Events ist die immersive Ausstellung „Reclaim the internet – Reimagining Our Digital Future“: In vier verschiedenen Räumen wird gezeigt, wie es aussehen könnte, wenn Internet­nutzer:innen ihre individuellen Ausdrucks­möglichkeiten, wertvolle Anregungen und das frühere Gefühl, eine Community zu sein, zurück­gewinnen würden. Die Schau ist als Einladung zu verstehen, die Kontrolle über das digitale Leben zurück­zu­erobern und selbst zu handeln und zu entscheiden: Wie soll unsere digitale Zukunft aussehen? Was wünschen wir uns vom Internet? Wie können wir uns dort sicher fühlen? Gestaltet wurden die Ausstellungs­räume von der Digital­agentur Liganova Horizon in Zusammen­arbeit mit der Digital­künstlerin Christine Mayerhofer, dem Installations­künstler Wolf Moritz Cramer, mit Pavel der Schleifer sowie dem Spatial Media Lab Collective.

Highlight des Events ist die Verleihung des Rise25 Awards am Freitag, dem 13. Oktober. In fünf Kategorien wurden Menschen nominiert, die auf unterschiedliche Weise die Zukunft des Internets mitgestalten:

• Künstler:innen, die das Internet als „Leinwand“ nutzen, um andere zum Nachdenken anzuregen und neue Wege aufzuzeigen
• Aktivist:innen, die über das Internet viele Menschen erreichen und so den sozialen und politischen Wandel vorantreiben
• Kreative aus den Bereichen Film, Pädagogik, Comedy etc., die via Storytelling eine Online-Community aufbauen und wichtige gesellschaftliche Diskurse anregen
• Entwickler:innen, die die technische Seite des Internets im Blick haben und dafür sorgen, dass es schneller und sicherer wird
• Verfechter:innen der rechtlichen Aspekte des Internets, etwa politische Entscheider:innen oder Anwält:innen, die die Regulierung und die Kontroll­mechanismen des Internets mitgestalten und dafür kämpfen, dass es offen und frei zugänglich bleibt

Aus einer Vielzahl von Nominierungen wurden pro Kategorie fünf visionäre Persönlichkeiten ausgewählt, die an diesem Abend mit dem Rise25 Award ausgezeichnet werden.

Flankierend werden verschiedene Vorträge und Meetings angeboten, zum Beispiel mit ausgewählten Entwickler:innen und dem Innovations­team von Mozilla am Samstag­abend, dem 14. Oktober. Hier wird über die Grenzen des Internets hinaus­geschaut und gemeinsam überlegt, welche Anforderungen an ein „neues“ Internet gestellt werden könnten beziehungs­weise sollten. Außerdem werden neue Projekte und Applikationen vorgestellt. Als Speaker:innen sind Vordenker:innen der Branche eingeladen, darunter der Software­ingenieur und Hacker-Veteran Jeff Lindsay oder der Informatiker und Software­entwickler Yoshiki Ohshima.

Mit seiner Jubiläumsveranstaltung möchte Mozilla einen Beitrag dazu leisten, Lösungen für bestehende Heraus­forderungen des Internets zu finden und es fit und sicher für die Zukunft zu machen – ohne die ursprünglichen Offenheits­prinzipien und ethischen Werte über Bord zu werfen.