Autonome Autos und Sharing-Apps – die Mobilität der Zukunft?
AnzeigeDer Klimawandel erfordert moderne Mobilitätskonzepte. Wie diese aussehen können, diskutierte ein hochkarätiges Panel beim ZEIT für Forschung-Event am 14. September 2023.
Wie wir uns bewegen, muss sich verändern. Beim ZEIT für Forschung-Event zum Thema Innovationsstandort Deutschland debattierten Meike Jipp, Bereichsvorständin Energie und Verkehr des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR), Andreas Knie, Leiter der Forschungsgruppe „Digitale Mobilität und gesellschaftliche Differenzierung“ am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB), und Guido Rumpel, Leiter des Geschäftsbereiches Bahninfrastruktur für Deutschland bei der Siemens Mobil GmbH. Durch das Gespräch führte Dirk Asendorpf, freier Journalist für DIE ZEIT.
Der Mensch im Mittelpunkt und mehr Mut in Politik und Forschung
Meike Jipp erläuterte ihre Vision einer „bruchlosen Reisekette“. Das Ziel einer modernen Mobilität sei erreicht, „wenn ich mich mit Mobilität nicht mehr beschäftigen muss, sondern sie einfach stattfindet“. Sie forderte, in der Entwicklung neuer Konzepte stärker interdisziplinär zusammenzuarbeiten und insbesondere die Forschung an den Bedarfen und Bedürfnissen der Menschen auszurichten, für die neue Produkte entwickelt werden. Zudem gelte es, bestehende Mobilitätsroutinen gezielt zu unterbrechen, falls nötig auch mit Verboten.
Für mehr Mut in Politik und Forschung plädierte Andreas Knie: „Bei uns wird immer alles endlos diskutiert. Bevor ein autonomes Auto unterwegs ist, gibt es Dutzende ISO-Normen.“ Technisch seien in Deutschland alle Voraussetzungen für die Etablierung von autonomem Fahren gegeben, sagte Knie. Doch „in Deutschland können wir keine Unsicherheit vertragen“. Deswegen sei das Thema für die deutsche Autoindustrie passé. Knie sprach sich zudem für eine intelligentere Nutzung von Flächen in Städten aus: „Wir können es uns nicht leisten, dass freier Raum durch Autos, die 98 Prozent der Zeit rumstehen, okkupiert wird.“
Guido Rumpel erläuterte das Potenzial von fahrerlosem Schienenverkehr. Dafür gebe es international, aber auch in Deutschland bereits erfolgreiche Beispiele. Allgemein sieht Rumpel den Schienenverkehr als Rückgrat einer starken Massenmobilität in Städten.
Die vollständige Diskussion sehen Sie hier (wir bitten Sie, die Tonprobleme zu Beginn des Videos zu entschuldigen).