Wasserstoff im Transportsektor – es hapert an der Infrastruktur
AnzeigeDie Technologie ist da, verbreitet ist sie aber noch nicht. Was fehlt? Darüber sprachen Unternehmer Matthias Jurytko und FDP-Politikerin Daniela Kluckert im Rahmen eines ZEIT für Klima-Events am 29. Juni 2023.
Lkw, die viele Tonnen Fracht emissionsfrei über weite Strecken transportieren, angetrieben von Wasserstoff – das ist keine ferne Zukunftsvision mehr, sondern heute schon möglich. Doch einen Markt für Wasserstoff-Brennstoffzellen und -Lkw gibt es noch nicht. Beim ZEIT für Klima-Event zum Thema Wasserstoff ging es um die Frage, welche Rolle die fehlende Infrastruktur in Deutschland hierbei spielt. Unter der Moderation von ZEIT-Wirtschaftsredakteur Max Hägler tauschten Matthias Jurytko, CEO von cellcentric, einem Joint Venture von Daimler Truck und der Volvo Group, und Daniela Kluckert, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Digitales und Verkehr, ihre Ansichten dazu aus.
Wasserstoff muss wirtschaftlich werden
Matthias Jurytko betonte, dass der Druck zur Transformation im Transportsektor hoch sei und als gemeinsame Aufgabe auf europäischer Ebene begriffen werden müsse: „Partnership is the new leadership. Wir bauen gerade ein neues Ökosystem im Transportbereich auf – das ist eine Pionierleistung.“ Aktuell gebe es Brennstoffzellen, wie sie cellcentri herstellt, noch nicht in einer nennenswerten Größenordnung auf dem Markt, weil Skaleneffekte fehlten, erklärte Jurytko. „Die wird nur jemand kaufen, wenn es wirtschaftlich Sinn ergibt. Dafür müssen die Infrastruktur und der Lieferantenmarkt aufgebaut werden und die Kosten sinken.“ Er zeigte sich zuversichtlich, dass es bis 2030 gelingen wird, Wasserstoff durch die Weiterentwicklung der Zellen und die Automatisierung der Herstellung wettbewerbsfähig zu machen.
„Ich erlebe im gesamten Markt einen großen Willen zur Veränderung“, schilderte FDP-Politikerin Daniela Kluckert. Aktuell realisiere sich vieles, was in den Vorjahren vorbereitet worden sei. Zugleich müsse man bedenken, dass der Aufbau der Ladeinfrastruktur für Wasserstoff nicht trivial sei. „Wir brauchen dafür Regeln, die überall in Europa umsetzbar sind und die ganze Gesellschaft mitnehmen.“ Kluckert zeigte sich überzeugt, dass Wasserstoff „gerade im Transportsektor eine große Rolle spielen wird: Lkw, Schiffe, Flugzeuge.“
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