Karriere mit Wirkung – Forschen und Lehren an einer HAW
AnzeigeAus einem Beruf die Berufung machen? Das geht, sagt Prof. Dr. Shoma Barbara Berkemeyer, die als Professorin an einer Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) arbeitet.
Ein Beitrag aus dem Themenschwerpunkt „Angewandte Forschung an Hochschulen“.
Die Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAWs) haben in den letzten Jahrzehnten eine bemerkenswerte Entwicklung durchlaufen. Mit einem profilgebenden Praxis- und Anwendungsbezug in Lehre und Forschung haben sich die als Fachhochschulen (FHs) in den sechziger Jahren gegründeten HAWs zu Innovationsmotoren entwickelt und setzen heute in einem breiten Fächerspektrum wichtige Impulse. Für Post-Docs sowie Fach- und Führungskräfte aus der Wirtschaft ist die Professur an einer HAW daher zu einer attraktiven Karriereoption geworden. Dabei spielt auch die Tatsache eine große Rolle, dass HAWs mit ihrer Forschung Antworten auf unternehmerische und gesellschaftliche Herausforderungen entwickeln und gezielt Lösungen für konkrete Probleme liefern. Als Professor*in ist es also möglich, nicht nur die wissenschaftliche Qualifikation, sondern auch die berufliche Praxiserfahrung einzubringen, um so konkrete Herausforderungen und den Ergebnistransfer in innovative Produkte und Dienstleistungen zu adressieren. Weil hier die Berufs- und Lehrerfahrung den Ausschlag geben, ist auch nicht zwingend eine Habilitation notwendig, um praxisnahe Forschung und Lehre zu betreiben. Eine Tatsache, die man an den HAWs nicht als Manko, sondern vielmehr als Stärke sieht, geht es doch darum, anwendungsbezogene Lösungen zu entwickeln und zu vermitteln. Die immer wichtiger werdende Rolle der Forschung an HAWs lässt sich auch aus den inzwischen insgesamt 284 Forschungsschwerpunkte erkennen, die an HAWs in ganz Deutschland vorangetrieben werden.
Karriere mit Wirkung.
Die HAW-Professur
An einer Hochschule für Angewandte Wissenschaften ist eine Karriere als Professor*in auch ohne eine Habilitation möglich. Es sind vielmehr die Berufs- und Lehrerfahrungen, die an den praxis- und anwendungsbezogenen Hochschulen zählen. Die Freiheit eigene Schwerpunkte in Forschung und Lehre zu setzen, die Verknüpfung von Theorie und Praxis und die Möglichkeit junge Menschen für ihr Fachgebiet zu begeistern, hat die HAW-Professur in den letzten Jahren mehr und mehr zu einer attraktiven Karriereoption für Fach- und Führungskräfte werden lassen.
Mehr Infos dazu finden sich hier: haw-professur.de/die-professur/
Aber was macht eine HAW-Professur so besonders und warum ist sie für viele eine Alternative zu einer Tätigkeit in der freien Wirtschaft? Für die Ernährungswissenschaftlerin Prof. Dr. Shoma Barbara Berkemeyer von der Hochschule Osnabrück sind es im Wesentlichen drei Punkte: „Es ist eine Professur, die du verkörperst: du lehrst, was du lehren möchtest, du forschst, was du erforschen möchtest und du gestaltest dein eigenes Leben mit Kolleg*innen.“ Berkemeyer, die ihren Bachelor an der University of Delhi machte, in Bonn promovierte und jetzt in Osnabrück eine Professur der Ernährungswissenschaften innehat, schätzt dabei auch die akademische Freiheit bei gleichzeitiger Nähe zu den Bedürfnissen der Industrie. „Praxis, Lehre und Forschung zu verknüpfen. Das ist doch der Clou.“ Deshalb hat sie sich auch bewusst gegen eine Tätigkeit in der freien Wirtschaft entschieden, um an einer HAW anwendungsbezogene Forschung zu betreiben. Hier arbeitet sie an realen Lösungen für die Praxis und sagt „Ich schätze, wir gestalten die Zukunft. Was heute im Labor erforscht wird, ist oftmals ein Produkt von morgen. Und wenn eine Idee über Praxisforschung Realität wird, dann ist das eine wunderschöne Sache“.
Wie das in der Praxis aussieht, zeigt ein Transferprojekt, bei dem Prof. Dr. Berkemeyer gemeinsam mit ihren Studierenden mit dem VfL Osnabrück zusammengearbeitet hat. Hier ging es um die Verbesserung der körperlichen Leistungsfähigkeit durch die ideale Nährstoffzufuhr z.B. in Form von Sportgetränken. Die Ernährungswissenschaftlerin hat aber auch die Zukunft im Blick und forscht gemeinsam mit IT-Kolleg*innen, wie wir Ernährungsentscheidungen besser verstehen können, um daraus geeignete ernährungstherapeutische Maßnahmen zu entwickeln. Eine HAW-Professur ist für Berkemeyer daher auch untrennbar mit einer positiven Wirkung in die Gesellschaft hinein verbunden. Für sie und viele ihrer Kolleg*innen wird der Beruf so tatsächlich zur Berufung und zu einer Karriere mit Wirkung. Die Professur sei eine große Chance, um Fachwissen mit Forschung zu verbinden, junge Menschen zu inspirieren und die Welt um uns herum positiv zu beeinflussen, so Berkemeyer, deren ganz persönliches Fazit lautet „Das ist mein Traumberuf“.
Mehr Infos und ein Interview mit Prof. Dr. Berkemeyer finden sich auch hier: haw-professur.de
Wo Beruf zur Berufung wird.
Die Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAWs)
Neben der praxisnahen Lehre liegt der Fokus an HAWs heute auch auf der Forschung, die mittlerweile ganz klar zum Profil vieler HAWs gehört. Diese Forschung läuft oft in enger Kooperation mit der Wirtschaft und Akteur*innen aus dem Sozial- und Gesundheitsbereich und bringt Produkte und Lösungen hervor, die einen wichtigen Beitrag zu ökonomischen, ökologischen und gesellschaftlichen Herausforderungen leisten. Gerade interdisziplinäre Forschung ist dabei eine der Stärken der HAWs. Als praxisorientierte Bildungsinstitution, Forschungseinrichtung, Motor für vielfältige Innovationen, Partner der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) und Transferplattform ist der Hochschultyp der HAW aus der deutschen Hochschullandschaft nicht mehr wegzudenken.
Mehr Infos dazu finden sich hier: haw-professur.de/die-haws/