ZEIT für X
Wider den Mainstream: Dank eines unkonventionellen Verfahrens, mit dem sich Lithium-Ionen- Batterien CO₂-neutral recyceln und wertvolle Rohstoffe zurückgewinnen lassen, verspricht das Start-up Duesenfeld „eine unvergleichlich gute Ökobilanz.“

Katalysator für unorthodoxe Lösungen

10. Juni 2022
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Ein Beitrag der TU Braunschweig

Die Ökobilanz von Elektromobilität wirft viele Fragen auf – zumindest, was die Rohstoffe betrifft, die in den Akkus enthalten sind: Was tun mit so wertvollen Materialien wie Grafit, Elektrolyt, Mangan, Kupfer, Aluminium, Lithium, Nickel und Kobalt?

Ein Beitrag aus dem Themenschwerpunkt „Über den Transfer in die Gesellschaft“.

Wie lassen sich die kostbaren Rohstoffe möglichst vollständig wieder dem Wertstoff­kreislauf zuführen? Angesichts dieser Problematik hat die Duesenfeld GmbH aus Wendeburg ein paten­tiertes Ver­fahren entwickelt: Eine entschei­dende Rolle spielen dabei ein Vakuum­prozess und eine Niedrig­energie­methode, mithilfe derer sich neben den Metallen auch das Lösungs­mittel des Elektro­lyten, der Grafit und das Lithium zurück­gewinnen lassen. Bei herkömm­lichen Recycling­methoden werden die Batterien so stark erhitzt, dass die Elektrolyt­flüssig­keit verbrennt und ein hoher CO₂-Fußabdruck entsteht. „Unsere Methode ist sehr umwelt­freundlich, weil wir die Lithium-Ionen-Batterien Co2-neutral recyceln“, sagt Julius Schumacher, Leiter des Projekt­managements bei Duesenfeld, das selbst keine Anlagen produziert, aber Lizenzen an Automobil- und Batterie­hersteller verkauft.

Ob in der Grundlagenforschung oder in der Ausgründung: Erfolgsentscheidend ist die Bereitschaft, vertraute Pfade zu verlassen

Die Anfänge des 2007 gegründeten Start-ups gingen auf eine Kooperation mit der Technischen Universität Braunschweig zurück, an der man im Rahmen des BMU-Verbund­projektes LithoRec erste Verfahren im Labor­maßstab entwickelt habe, sagt der Wirtschafts­ingenieur: „Ohne die Grundlagen­forschung, die wir dort betreiben konnten, wäre es nicht zur Ausgründung gekommen.“ Die wichtigste Kompetenz, die man der TU Braunschweig verdanke, sei die Bereit­schaft, ausgetretene Pfade zu verlassen. Dieses „Thinking out of the box“ in Verbindung mit einem ausgeprägt inter­diszipli­nären Denken begründeten die Erfolgs­geschichte von Duesenfeld, ist Schumacher überzeugt. Weil das ebenso innovative wie unorthodoxe Recycling­konzept dem Mainstream der Branche widerspricht, ist das Start-up häufig mit Vorurteilen konfrontiert. Eine wieder­kehrende Frage von Kunden beträfe die Abluft­reinigung, die in anderen Recycling­prozessen problematisch sei, sagt Schumacher. „Vielen ist nicht klar, dass unser Verfahren die Entstehung giftiger Gase ebenso ausschließt wie den Austritt gefährlicher Fluor­wasser­stoffe, was zu einer unver­gleichlich guten Ökobilanz führt.“

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