
LoLaSat – kleiner Technologieträger im All
Ob autonomes Fahren oder millisekundenschnelles Handeln an der Börse: Die Zukunft gehört dem schnellen Internet. Und das kommt aus dem All. Wir sprechen mit Oliver Ruf vom Würzburger Unternehmen S4 über einen ziemlich kleinen Satelliten.
Er ist klein und kann in industriellem Maßstab produziert werden: LoLaSat ist ein milchkartongroßer Satellit, der im nächsten Jahr in eine Umlaufbahn um die Erde geschossen werden soll.
Noch ist LoLaSat ein sogenannter Technologieträger, ein Prototyp. Mit diesem „Nanosatelliten“ soll das Würzburger Unternehmen S4 im Auftrag der Europäischen Weltraumorganisation ESA beweisen, dass er flink genug funkt, um auf der Erde für schnelles Internet zu sorgen. Das ist wichtig für autonome Fahrzeuge, aber auch für den blitzschnellen Handel an den Börsen. Oder für Reisende der Bahn, die von Flensburg bis nach Konstanz ungestört am Rechner arbeiten wollen.
Da der kleine Satellit in niedriger Bahn und in rasender Geschwindigkeit um die Erde kreist, braucht es für die ununterbrochene Versorgung auf der Erde einige Tausend dieser künstlichen Trabanten.
Wir fragten Oliver Ruf, der bei S4 für die Entwicklung verantwortlich ist, wie das Ganze funktionieren soll. Was es kostet. Und ob die unzähligen Satelliten irgendwann als Weltraumschrott enden und für andere Satelliten zur Gefahr werden könnten.

Oliver Ruf studierte Space Science and Technology. Für seine Forschungsarbeiten zur Lageregelung von kooperierenden Satelliten wurde er 2019 mit dem Werner-von-Siemens-Ring Young Scientist Award ausgezeichnet. Seit 2020 ist Oliver Ruf beim Würzburger Unternehmen S4 – Smart Small Satellite Systems Projektleiter von LoLaSat, der ESA-Demonstrationsmission eines Kommunikationssystems für Nanosatelliten in einer sehr niedrigen Erdumlaufbahn.