
Unternehmen in der Krise – smarte Lösungen fürs Gebäude
AnzeigeEnergiekrise, Klimakrise, Rohstoffkrise: Unternehmen haben in diesen Zeiten viele Baustellen. Digitale Lösungen im Gebäudebereich können die Folgen lindern. Wie weit sind Unternehmen hier?
Einer anlässlich des G7-Gipfels im Juni 2022 veröffentlichten Unterlage des Bundeswirtschaftsministeriums zufolge ist der Energieverbrauch in Deutschland in den vergangenen 30 Jahren etwa konstant geblieben. „Energie wird zwar immer effizienter genutzt und teilweise eingespart, doch immer mehr Konsum und eine wachsende Wirtschaft halten den Verbrauch hoch“, heißt es in dem Papier. Dabei müssen die Verbräuche aus vielerlei Gründen runter: Klimaschutz, Energieknappheit und die damit verbundenen Preissteigerungen gehören zu den wichtigsten. Die große Frage ist: Wie lässt sich das umsetzen?
ZEIT für Klima-Umfrage zum Umgang mit der Energiekrise
Zusammen mit Microsoft Deutschland haben wir Unternehmer:innen gefragt, wie sie mit der Energiekrise umgehen und wie digitale Lösungen für Entlastung sorgen. Die Ergebnisse zeigen: Der Handlungsbedarf ist akut.
Auf die Frage, in welchen Bereichen Unternehmen unter den Folgen der Energiekrise leiden, nennen die meisten die Verteuerung der Rohstoffe (Mehrfachantworten waren möglich).
- 61 Prozent: Preissteigerungen bei Rohstoffen
- 57 Prozent: steigende Energiekosten
- 50 Prozent: höhere Heizkosten in den Arbeitsstätten
- 40 Prozent: Teuerungen in Bereichen der Unternehmenslogistik
Bei der Wahl der Gegenmaßnahmen steht die Steigerung der Energieeffizienz klar im Vordergrund (auch hier waren mehrere Antworten möglich).
- 40 Prozent: rasch umsetzbare Sparmaßnahmen bei der Beleuchtung
- 32 Prozent: Planung energieeffizienterer Produktionsprozesse
- 18 Prozent: Investitionen in erneuerbare Energien
- Fast 8 Prozent überlegen, den Standort Deutschland zu verlassen.
Natürlich ging es auch um die Beschäftigten. Wir wollten wissen, wie diese auf die bereits umgesetzten Veränderungen in den Unternehmen reagieren.
- Die Skepsis überwiegt: 45 Prozent der Teilnehmenden müssen unternehmensintern für Akzeptanz sorgen.
- 30 Prozent klickten bei dieser Antwortmöglichkeit: „Sie müssen sich noch etwas daran gewöhnen.“
- Bei 22 Prozent läuft es diesbezüglich bereits „sehr gut“.
Und wir haben gefragt, welche Rolle digitale Lösungen jetzt schon in den Unternehmen spielen.
- 32 Prozent: Nutzung digitaler Verfahren zur Steuerung der Energieverbräuche
- 15 Prozent: Digitale Erfassung der Verbrauchsdaten ohne daraus resultierende Steuerung
- 12 Prozent: Digitale Lösungen spielen bislang keine Rolle.
- 42 Prozent: Digitale Lösungen kommen nicht infrage.
Insbesondere die letzte Zahl überrascht. Die Internationale Energieagentur (IEA) etwa bezeichnet die Digitalisierung in ihrem Ende Oktober 2022 erschienenen „World Energy Outlook 2022“ als Schlüssel für die mit der angestrebten Klimaneutralität verbundenen Energiewende.
Mit schlauen Systemen zur Gebäudewende
Der Unterhalt von Gebäuden spielt dabei eine wesentliche Rolle. Schließlich entfallen auf diesen 35 Prozent des Endenergieverbrauchs in Deutschland. Rund 37 Prozent davon sind Werkstätten und beheizte Industriegebäude sowie Bürogebäude. So steht es in dem im November 2022 erschienenen dena-Gebäudereport 2023 der Deutschen Energie-Agentur Für Raumwärme, Warmwasser, Beleuchtung und Kühlung dieser „Nichtwohngebäude“ werden demnach jährlich rund 27 Milliarden Euro aufgewendet. Die massive Steigerung der Energiepreise dürfte diese Kosten erheblich erhöhen. Digitale Lösungen können maßgeblich dazu beitragen, die Verbräuche zu drosseln und damit sowohl das Klima als auch die Unternehmensbilanz zu schonen und die vielfach geforderte Gebäudewende als wesentlichen Teil der Energiewende einzuleiten.
Nachhaltige Digitalisierung
Marianne Janik ist seit November 2020 Vorsitzende der Geschäftsführung von Microsoft Deutschland. Sie sagt mit Blick auf die wachsende Bedeutung des Arbeitens von zu Hause aus: „Büros werden künftig hauptsächlich als Orte der Begegnung und zum Arbeiten im Team genutzt werden. Es ist an der Zeit, die Rolle des Büros neu zu denken.“ Das bedeutet für Microsoft auch, Partnerunternehmen dabei zu unterstützen, ihre Energiebilanz zu verbessern.
Für den Immobiliendienstleister Techem wurde eine individuelle Lösung entwickelt. Dieser hatte mit der Herausforderung zu kämpfen, dass die Verbrauchsdaten häufig dezentral gesammelt wurden und deshalb nicht miteinander verknüpft werden konnten. Außerdem stiegen die zu verarbeitenden Datenmengen stetig. Der Umstieg auf ein cloudbasiertes System hat für Abhilfe gesorgt. Wie das funktioniert, ist hier zu lesen.
Auch das Unternehmen T-Systems MMS setzt auf Microsoft Azure Services, um Informationen über die Raumnutzung beim Desksharing in Echtzeit zu erhalten. Auf der Basis dieser Daten kann das Unternehmen die Haustechnik energieeffizienter steuern. Mehr dazu gibt es hier.
Weitere Informationen zur Verknüpfung von Gebäudedaten für eine nachhaltigere Zukunft gibt es in diesem Leitfaden.
Wie wichtig Daten bei der nachhaltigen und energieeffizienten Bewirtschaftung von Immobilien sind, zeigt auch eine 2021 veröffentlichte Studie des Digitalverbandes Bitkom. Ihr zufolge hat die Digitalisierung in Wohn- und Nichtwohngebäuden ein Einsparpotenzial von bis zu 14,7 Millionen Tonnen CO2 bis 2030. Das entspricht fast einem Drittel des im Klimaschutzgesetz formulierten Reduktionsziels für den Gebäudesektor. Oder wie es Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder formulierte: „Den Kampf für das Klima gewinnen wir nicht allein mit dicker Dämmung, wir gewinnen ihn mit smarter Steuerung – im privaten Zuhause ebenso wie bei Gewerbeimmobilien.“