Wie kann ESG die deutsche Wirtschaft transformieren?
AnzeigeDie ESG-Kriterien sind ein mächtiges Instrument, wenn sie denn richtig eingesetzt werden. Wie das funktioniert, erklärte KPMG-Partner Goran Mazar beim ZEIT für Klima-Event.
Die Abkürzung ESG steht für Environmental, Social and Governance. Das Konzept umfasst eine Reihe von Kriterien, nach denen Unternehmen umweltfreundlicher, nachhaltiger und sozialverantwortlicher wirtschaften. Was das in der Praxis bedeutet, diskutierte Goran Mazar, Partner, EMA und German Head of ESG and Automotive bei KPMG, mit Uwe Jean Heuser, Ressortleiter Green bei der ZEIT, beim ZEIT für Klima-Event in Frankfurt am 21. November 2023.
Der Wille ist da, die Umsetzung schwächelt
Goran Mazar betonte zu Beginn des Gespräches, dass die Dringlichkeit einer grünen Transformation in den Führungsetagen der meisten Unternehmen angekommen sei. „Das ist ein CEO-Thema und auch ein COO- und CFO-Thema“, so Mazar. Unternehmen hätten die strategische, aber auch operative und finanzielle Bedeutung von Nachhaltigkeit erkannt, so seine Einschätzung.
Zugleich gab er zu bedenken: „Wir sind nicht schnell genug. Ich spüre immer mehr Gegenwind.“ Nach der Pariser Klimakonferenz habe es viel Energie und Willen gegeben, Nachhaltigkeit voranzutreiben. Doch jetzt, wo die Transformation mit Kosten verbunden sei, seien viele Entscheidungsträger:innen zurückhaltender. Ein typischer Verlauf eines Change-Prozesses dieser Größenordnung, meinte Mazar.
ESG als Teil der Konzernstrategie
Mazar hält es für wichtig, die ESG-Kriterien als Instrument einzusetzen, jedoch immer „auf Business Cases heruntergebrochen“. Vor zehn Jahren, so der KPMG-Partner, sei ESG für viele Unternehmen ein „Marketing-Gag“ gewesen, das habe sich aber geändert. Heute sei ESG „eine Fähigkeit, die durchs ganze Unternehmen geht“. Unternehmen müssten ihre Konzernstrategie mit Nachhaltigkeitskriterien verweben, so Mazar. Zudem brauche es eine Regulierung durch die Politik, um die Transformation zu beschleunigen.
Das gesamte Gespräch sehen Sie hier: