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Nachgehakt #1 – „Wir empfehlen rücksichts­lose Kommunikation“

12. Mai 2022
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Eine Podcastfolge von Studio ZX in Kooperation mit KEIL

In dieser Reihe fragen wir bei den „Marken des Jahrhunderts“ nach: Vor welchen Heraus­forderungen stehen sie gerade, und welche Lösungen entwickeln sie? Heute geht es ums Team mit Gerda Söhngen und Christian Schmidt vom Bau­unternehmen KEIL.

von Gunda Windmüller, Studio ZX

Studio ZX: Frau Söhngen, Herr Schmidt, Sie müssen als Co-Geschäfts­führer:innen gut zusammen­arbeiten. Haben Sie beide einen Tipp, wie man ein gutes Team wird?

Gerda Söhngen und Christian Schmidt: Um ein gutes Team zu werden, empfehlen wir rücksichts­lose Kommunikation! Das bedeutet, wir nutzen Meinungs­verschiedenheiten, um die richtige Entscheidung gemeinsam zu treffen. Wir empfinden Konflikte als etwas Positives. Wir streiten immer nur um die Sache, nicht um die Person und nehmen unsere Meinungs­verschieden­heiten nie persönlich. Und, ganz wichtig: Wir vertrauen uns!

Kann man Fehler bei einer offenen Fehlerkultur machen?

Söhngen und Schmidt: Unsere Überzeugung ist, dass niemand absichtlich Fehler macht. Fehler sind die Basis, um einen gesunden Umgang und Lern­prozess zu fördern. In jedem Fehler steckt die Chance, sich weiter­zu­entwickeln. Und vor allem: Fehler müssen offen angesprochen werden können, ohne dass man Konsequenzen für sich oder andere Personen befürchten muss.

„Je mehr man man selbst ist, desto besser ist man“, haben Sie im Podcast „Marken des Jahr­hunderts“ gesagt, Frau Söhngen. Ist Persönlichkeit mittler­weile genauso wichtig wie Skills?

Söhngen: Um ein:e KEILer:in, also einer oder eine von uns, zu werden, muss zu 95 Prozent die Persönlichkeit zu uns passen. Die restlichen fünf Prozent sind Skills. Skills kann man lernen, Persönlichkeit hat man oder halt nicht. Wer bei uns arbeiten möchte, muss zu ihrer oder seiner Persönlichkeit stehen. Das ist sogar Voraus­setzung.

Christian Schmidt und Gerda Söhngen
© KEIL

Gerda Söhngen und Christian Schmidt führen die KEIL Befestigungs­technik GmbH seit 2019 erfolg­reich im Tandem. Mit ihrem Unternehmen sind sie Markt­führer für nicht sichtbare Befestigungs­technik im Bereich der vorgehängten, hinter­lüfteten Fassade. Gerda Söhngens Groß­vater Karl Eischeid erfand den KEIL Hinter­schnitt­anker 1963, seither ist das Unternehmen ein Familien­betrieb. Produziert wird direkt am Standort in Engelskirchen.

Vereinbarkeit ist bei Ihnen schon im Führungs­team ein großes Thema. Wie gehen Sie damit im Unternehmen um?

Söhngen: Die Herausforderungen, denen man bei der Vereinbarung von Job und Familie begegnen muss, kommen meistens durch das Umfeld und selten aus der eigenen Familie. Die Vereinbarkeit erfordert viel Abstimmung und Planung, doch vor allem muss man sich im Vorfeld innerhalb der Familie auf das Rollen­verständnis einigen.

Es gab bei KEIL nicht nur einen Wechsel an der Führungs­spitze, sondern auch unter den Mitarbeitenden: Viele junge Menschen sind neu dazugekommen. Herr Schmidt, machen Sie sich Gedanken über die generationen­über­greifende Zusammen­arbeit?

Schmidt: Ja, natürlich. Wir haben eine Reihe neuer Mitarbeiter:innen in den letzten Jahren dazubekommen. Bei der Auswahl der Mitarbeitenden haben wir aber nie auf das Alter geachtet. Es ist zwar so, dass die meisten neuen Angestellten unter 35 Jahre alt sind, doch beispiels­weise die beiden letzten Einstellungen waren beide über 60 Jahre. Auch hier zählten die Persönlichkeit und die Erfahrung. Alle KEILer:innen sind superfroh, zwei „alte Hasen“ gefunden zu haben, von denen wir reichlich lernen können.

In unserem Podcast „Marken des Jahrhunderts“ haben Gerda Söhngen und Christian Schmidt schon viel über sich und ihr Unternehmen erzählt. Im Format „Nachgehakt“ fragen wir noch einmal kurz und knackig nach und holen uns Tipps, die auch andere Unternehmer:innen interessieren könnten.

Übrigens: Alle Folgen der Podcast-Reihe „Marken des Jahr­hunderts“ gibt es auch auf Spotify und Apple Podcasts zum Nachhören – und überall sonst, wo es Podcasts gibt.