Nachgehakt #4 – „Menschen bestimmen den Erfolg eines Unternehmens“
AnzeigeIn dieser Reihe fragen wir bei den „Marken des Jahrhunderts“ nach: Vor welchen Herausforderungen stehen sie gerade, und welche Lösungen entwickeln sie? Dieses Mal geht es im Gespräch mit Kathrin Becker, Marketing-Direktorin bei SCHOTT CERAN®, um Arbeitskultur.
Was sind die größten Herausforderungen für Ihr Unternehmen in den nächsten fünf Jahren?
Kathrin Becker: Sicherlich ist für uns als energieintensives Unternehmen das Thema Nachhaltigkeit die größte Herausforderung. Und wir nehmen es sehr ernst: Bis 2030 möchte SCHOTT als erster Spezialglashersteller ein klimaneutrales Unternehmen sein und damit seinen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Weitere Herausforderungen sind, die Themen Digitalisierung und Diversität zu unserem Vorteil zu verwandeln. Die Digitalisierung bietet ein großes Optimierungspotenzial für die Entwicklung und Produktion von Spezialglas. Am Ende des Tages bestimmen aber immer noch Menschen den Erfolg eines Unternehmens. Hier geht es darum, dass wir mit diversen Teams unterschiedliche Werte und Blickwinkel einfangen und die richtigen Fachkenntnisse vereinen wollen. Der Arbeitskräftemangel erschwert dies natürlich.
Kathrin Becker ist Marketing-Direktorin bei SCHOTT CERAN®. Der Glashersteller genießt mit der Erfindung von CERAN® internationale Anerkennung. Die schwarze Glaskeramikkochfläche hat eine neue Ära des Kochens eingeläutet und SCHOTT CERAN® den Status als Marke Nummer eins bei Glaskeramikkochflächen verschafft. Die weltweit bekannten Produkte stellt der Spezialglashersteller in der Hauptfertigungsstätte in Mainz her.
Hat sich der Purpose Ihres Unternehmens während der Pandemie verändert?
Als Stiftungsunternehmen hat sich der Purpose bei uns während der Pandemie nicht verändert. Wir machen es uns nach wie vor zur Aufgabe, mit innovativem Spezialglas innovative und relevante Produkte auf den Markt zu bringen. Unser Ethos lautet daher weiterhin: Pioniergeist, Verantwortung und Zusammenhalt. Wir wollen Glas immer wieder neu erfinden.
In einem forschungsgetriebenen Unternehmen lässt sich schwer von zu Hause aus arbeiten. Haben sich in den letzten zwei Jahren die Orte, an denen Sie arbeiten, trotzdem verändert?
Ja, sicherlich. Alle Mitarbeiter:innen, die von zu Hause aus arbeiten konnten, sind ins mobile Arbeiten gewechselt. Es ist eine Herausforderung, während einer globalen Pandemie unsere SCHOTT Arbeitskultur beizubehalten und weiter zu festigen. Besonders wenn der persönliche Austausch und die Begegnung am Arbeitsplatz gänzlich wegfallen. Gleichzeitig sind wir ein Produktionsunternehmen, und viele Mitarbeiter:innen kamen jeden Tag trotz der erschwerten Bedingungen, um die Produktion aufrechtzuerhalten. Davor habe ich großen Respekt, denn als Büroangestellte konnte ich ohne größeren Aufwand von zu Hause aus arbeiten. Dieses Jahr hat es uns besonders gefreut, alle Kolleg:innen wieder an unserem Standort in Mainz begrüßen zu können.
Die Produktmarke SCHOTT CERAN® gibt es seit 50 Jahren. Würde der damalige Geschäftsführer heute noch klare Hierarchien erkennen?
Bei uns sind die Hierarchien immer flacher geworden. Dennoch gibt es sie noch, denn aufgrund unserer Größe und unseres diversen Produktportfolios brauchen wir natürlich Strukturen. In den einzelnen Teams arbeiten wir aber gerne crossfunktional und auch ohne feste Hierarchien. Eigenverantwortliches Arbeiten und die Übernahme von Verantwortung sind bei uns wichtig.
„Home Loving“ hat SCHOTT CERAN® als führende Marke im Bereich Glaskeramikkochfelder während der Pandemie bewegt. Aber was ist mit „Work Loving“? Wie stellen Sie sicher, dass sich Ihre Mitarbeiter:innen auch auf der Arbeit wohlfühlen?
Wir haben letztes Jahr eine weltweite Befragung unserer Belegschaft abgeschlossen. Die Stimmung ist gut, und wir bekommen positives Feedback der Angestellten, dass das mobile Arbeiten gut gelingt. Wir bekommen aber auch immer wieder Feedback von Kolleg:innen, die sich sehr darauf freuen, wenn sie wieder ins Office kommen können.
Mit vielen ungewöhnlichen und teamfördernden Aktionen halten wir den Spirit weiter aufrecht. Spontan fallen mir da die bereichsübergreifenden Fitness-Challenges oder das digitale Treffen „After Work“ ein. In den letzten Monaten sind viele neue, kreative Formate entstanden. Aus meiner Sicht können diese das persönliche Miteinander aber nicht ersetzen.
In unserem Podcast „Marken des Jahrhunderts“ erzählt Kathrin Becker noch mehr über die Innovationskraft von SCHOTT CERAN®. Im Format „Nachgehakt“ fragen wir kurz und knackig nach und holen uns Insights ab, die auch andere Unternehmer:innen interessieren könnten.
Übrigens: Alle Folgen der Podcast-Reihe „Marken des Jahrhunderts“ gibt es auch auf Spotify und Apple Podcasts zum Nachhören – und überall sonst, wo es Podcasts gibt.