Nachgehakt #3: „Wir leisten einen Beitrag zum Klimaschutz“
AnzeigeIn dieser Reihe fragen wir bei den „Marken des Jahrhunderts“ nach: Vor welchen Herausforderungen stehen Sie gerade, und welche Lösungen entwickeln Sie? Dieses Mal sprechen wir mit Alexander Geißels von der Saint-Gobain Rigips GmbH über Nachhaltigkeit im Bausektor.
Studio ZX: Der Bausektor wird häufig für den Ausstoß von Treibhausgasen kritisiert. Hatten Sie im Unternehmen RIGIPS schon mal einen Moment, wo Sie sich gedacht haben: „So geht das nicht mehr, wir müssen nachhaltiger werden!“?
Alexander Geißels: Nein, diesen Punkt haben wir nie erreicht! Wir handeln, bevor es so weit kommt! Bautätigkeiten sind für uns alle ja unabdingbar, denn letztlich wollen wir in einem zeitgemäßen und langlebigen Gebäude sicher und gesund leben und arbeiten. Eine wichtige Basis für bezahlbare Bauwerke mit möglichst geringem Energiebedarf ist eine gut gedämmte Gebäudehülle. Sie verhindert Temperaturübertragungen von oder nach außen, minimiert damit den für angenehme Raumtemperaturen zu betreibenden Energieaufwand und leistet somit aktiven Klimaschutz. Außerdem suchen wir ständig nach neuen Prozessen und Produkten, mit denen das Bauen nachhaltiger wird.
Und was läuft in puncto Klimaschutz bei Ihnen schon gut?
Wir haben uns zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2050 CO2-neutral zu sein. Unsere Beiträge zum Klimaschutz sind vielfältig. Zum Beispiel minimieren wir den Energieaufwand bei der Produktion unserer ISOVER Dämmstoffe und nutzen geeignete Filteranlagen, um den unvermeidlichen CO2-Ausstoß zu reduzieren. Beim Bau eingesetzt, reduziert der Dämmstoff CO2-Emissionen aus Gebäudeheizungen oder Klimaanlagen. Durch unsere ISOVER Glaswolle aus Recyclingglas schonen wir Rohstoffe und verhindern Abfälle. Weitere Klimaschutzbemühungen sind unsere Recyclingangebote sowie der Saint-Gobain Klimafonds, über den Ideen und Vorschläge für Klimaschutzmaßnahmen unterbreitet werden können.
Alexander Geißels ist seit 2020 Leiter für Marketing und Kommunikation für die Marken ISOVER und RIGIPS. Die Saint-Gobain Isover G+H AG kennt er in- und auswendig: Seit 1992 hat er verschiedene Positionen im Unternehmen inne – vom Produktmanagement bis hin zu leitenden Funktionen in der Anwendungstechnik. Im Podcast „Marken des Jahrhunderts“ erzählt der gelernte Architekt von nachhaltigen Baulösungen der Zukunft.
Insbesondere in Großstädten ist Wohnraum Mangelware. Um dieses Problem zu lösen, soll mehr gebaut werden. Macht es die erhöhte Nachfrage schwieriger, Nachhaltigkeitsvorhaben weiterzuverfolgen?
Ich sehe das weniger als Herausforderung, sondern als Chance: Durch geeignete Bauweisen, wie beispielsweise die Trocken- und Leichtbauweise mit Gips- oder Gipsfaserplatten, werden zusätzliche Wohnräume und flexible Raumaufteilungen ermöglicht. Bestehende Gebäude können durch aufgesetzte Leichtbaukonstruktionen erhöht werden. In Kombination mit einer hochwirksamen Dämmung, etwa aus Mineralwolle, entstehen auf diese Weise neue Wohnräume ohne zusätzliche Flächenversiegelung. So bleiben vorhandene innerstädtische Grünflächen erhalten.
Das klassische Einfamilienhaus ist aus der Mode, neue Wohnmodelle und Bauweisen mischen den Immobilienmarkt auf. Haben Sie schon Trends beobachten können? Welche Werte bestimmen das Wohnen von morgen?
Das Wohnen wird in Zukunft diverser sein. Das Umfeld wird die Wohnform in starkem Maße bestimmen. In ländlichen Gebieten wird es mehr kombinierte Wohn- und Arbeitsflächen geben, denn viele Bewohner werden ihren Beruf immer öfter im Homeoffice ausüben, um etwa lange Anfahrtswege zum Büro zu vermeiden. Damit der Wohnraum problemlos für Arbeit, Freizeit und Familie genutzt werden kann, werden sich Bauweisen und Konstruktionen der Häuser verändern – zum Beispiel hinsichtlich der Schalldämmung. In städtischen Wohnlagen werden aufgrund der Flächenknappheit und der hohen Nebenkosten die Wohnungsgrößen reduziert. Dadurch werden Gemeinschafts- und Kommunikationsbereiche in Zukunft eine größere Rolle spielen, um Ausweichmöglichkeiten zum Privaten zu bieten. An die Stelle der traditionellen Lebensform „Großfamilie“ rücken soziale Verbünde: In Mehrgenerationenhäusern kann Nachbarschaft eine vollkommen neue Rolle übernehmen. Bei all diesen Trendbau- und Lebensweisen ist ein funktionierendes Miteinander entscheidend. Das verlangt wirkungsvolle und nachhaltige Baustoffe.
Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine und die daraus resultierende Inflation haben viele Branchen getroffen. Spürt der Bausektor den Krieg – und wenn ja, wie?
Der Ukraine-Krieg wirkt sich spürbar auf den Bausektor aus. Im Rohstoffbereich entstehen nie da gewesene Herausforderungen für die Baubranche, vor allem durch die Engpässe und Preissteigerungen bei Öl und Erdgas und in der Folge auch bei Strom. Die Kosten für Hersteller und Vertreiber steigen, was sich in Preissteigerungen für Baustoffe und Bauausführungen auswirkt. Folge ist: Das Bauen wird leider teurer.
In unserem Podcast „Marken des Jahrhunderts“ erzählt Alexander Geißels viel über die Nachhaltigkeitsbemühungen von RIGIPS. Im Format „Nachgehakt“ fragen wir noch einmal kurz und knackig nach und holen uns Insights ab, die auch andere Unternehmer:innen interessieren könnten.
Übrigens: Alle Folgen der Podcast-Reihe „Marken des Jahrhunderts“ gibt es auch auf Spotify und Apple Podcasts zum Nachhören – und überall sonst, wo es Podcasts gibt.