ZEIT für X
Bauarbeiter auf Hausgerüst

Nachgehakt #3: „Wir leisten einen Beitrag zum Klimaschutz“

01. August 2022
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Eine Podcastfolge von Studio ZX in Kooperation mit RIGIPS

In dieser Reihe fragen wir bei den „Marken des Jahrhunderts“ nach: Vor welchen Heraus­forderungen stehen Sie gerade, und welche Lösungen entwickeln Sie? Dieses Mal sprechen wir mit Alexander Geißels von der Saint-Gobain Rigips GmbH über Nach­haltig­keit im Bau­sektor.

von Michelle Maier, Studio ZX

Studio ZX: Der Bausektor wird häufig für den Ausstoß von Treib­haus­gasen kritisiert. Hatten Sie im Unternehmen RIGIPS schon mal einen Moment, wo Sie sich gedacht haben: „So geht das nicht mehr, wir müssen nach­haltiger werden!“?

Alexander Geißels: Nein, diesen Punkt haben wir nie erreicht! Wir handeln, bevor es so weit kommt! Bau­tätigkeiten sind für uns alle ja unabdingbar, denn letztlich wollen wir in einem zeit­gemäßen und langlebigen Gebäude sicher und gesund leben und arbeiten. Eine wichtige Basis für bezahl­bare Bauwerke mit möglichst geringem Energie­bedarf ist eine gut gedämmte Gebäude­hülle. Sie verhindert Temperatur­über­tragungen von oder nach außen, minimiert damit den für angenehme Raum­temperaturen zu betreibenden Energie­aufwand und leistet somit aktiven Klima­schutz. Außerdem suchen wir ständig nach neuen Prozessen und Produkten, mit denen das Bauen nachhaltiger wird.

Und was läuft in puncto Klimaschutz bei Ihnen schon gut?

Wir haben uns zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2050 CO2-neutral zu sein. Unsere Beiträge zum Klima­schutz sind viel­fältig. Zum Beispiel minimieren wir den Energieaufwand bei der Produktion unserer ISOVER Dämm­stoffe und nutzen geeignete Filter­anlagen, um den unvermeidlichen CO2-Ausstoß zu reduzieren. Beim Bau eingesetzt, reduziert der Dämmstoff CO2-Emissionen aus Gebäude­heizungen oder Klima­anlagen. Durch unsere ISOVER Glaswolle aus Recycling­glas schonen wir Rohstoffe und verhindern Abfälle. Weitere Klima­schutz­bemühungen sind unsere Recycling­angebote sowie der Saint-Gobain Klimafonds, über den Ideen und Vorschläge für Klima­schutz­maßnahmen unter­breitet werden können.

Alexander Geißels
© Alexander Geißels

Alexander Geißels ist seit 2020 Leiter für Marketing und Kommunikation für die Marken ISOVER und RIGIPS. Die Saint-Gobain Isover G+H AG kennt er in- und aus­wendig: Seit 1992 hat er verschiedene Positionen im Unter­nehmen inne – vom Produkt­management bis hin zu leitenden Funktionen in der Anwendungs­technik. Im Podcast „Marken des Jahr­hunderts“ erzählt der gelernte Architekt von nach­haltigen Bau­lösungen der Zukunft.

Insbesondere in Großstädten ist Wohnraum Mangelware. Um dieses Problem zu lösen, soll mehr gebaut werden. Macht es die erhöhte Nachfrage schwieriger, Nach­haltigkeits­vorhaben weiter­zu­verfolgen?

Ich sehe das weniger als Herausforderung, sondern als Chance: Durch geeignete Bauweisen, wie beispielsweise die Trocken- und Leicht­bau­weise mit Gips- oder Gips­faser­platten, werden zusätzliche Wohn­räume und flexible Raum­auf­teilungen ermöglicht. Bestehende Gebäude können durch aufgesetzte Leicht­baukonstruktionen erhöht werden. In Kombination mit einer hoch­wirksamen Dämmung, etwa aus Mineralwolle, entstehen auf diese Weise neue Wohnräume ohne zusätzliche Flächen­versiegelung. So bleiben vorhandene inner­städtische Grün­flächen erhalten.

Das klassische Einfamilienhaus ist aus der Mode, neue Wohn­modelle und Bauweisen mischen den Immobilien­markt auf. Haben Sie schon Trends beobachten können? Welche Werte bestimmen das Wohnen von morgen?

Das Wohnen wird in Zukunft diverser sein. Das Umfeld wird die Wohnform in starkem Maße bestimmen. In ländlichen Gebieten wird es mehr kombinierte Wohn- und Arbeits­flächen geben, denn viele Bewohner werden ihren Beruf immer öfter im Homeoffice ausüben, um etwa lange Anfahrts­wege zum Büro zu vermeiden. Damit der Wohn­raum problem­los für Arbeit, Freizeit und Familie genutzt werden kann, werden sich Bauweisen und Konstruktionen der Häuser verändern – zum Beispiel hinsichtlich der Schall­dämmung. In städtischen Wohnlagen werden aufgrund der Flächen­knappheit und der hohen Neben­kosten die Wohnungs­größen reduziert. Dadurch werden Gemeinschafts- und Kommunikations­bereiche in Zukunft eine größere Rolle spielen, um Aus­weich­möglichkeiten zum Privaten zu bieten. An die Stelle der traditionellen Lebens­form „Großfamilie“ rücken soziale Verbünde: In Mehr­generationen­häusern kann Nachbarschaft eine vollkommen neue Rolle übernehmen. Bei all diesen Trendbau- und Lebens­weisen ist ein funktionierendes Miteinander entscheidend. Das verlangt wirkungs­volle und nachhaltige Baustoffe.

Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine und die daraus resultierende Inflation haben viele Branchen getroffen. Spürt der Bausektor den Krieg – und wenn ja, wie?

Der Ukraine-Krieg wirkt sich spürbar auf den Bausektor aus. Im Rohstoffbereich entstehen nie da gewesene Heraus­forderungen für die Baubranche, vor allem durch die Engpässe und Preis­steigerungen bei Öl und Erdgas und in der Folge auch bei Strom. Die Kosten für Hersteller und Vertreiber steigen, was sich in Preis­steigerungen für Baustoffe und Bau­aus­führungen auswirkt. Folge ist: Das Bauen wird leider teurer.

In unserem Podcast „Marken des Jahrhunderts“ erzählt Alexander Geißels viel über die Nach­haltig­keits­bemühungen von RIGIPS. Im Format „Nachgehakt“ fragen wir noch einmal kurz und knackig nach und holen uns Insights ab, die auch andere Unternehmer:innen interessieren könnten.

Übrigens: Alle Folgen der Podcast-Reihe „Marken des Jahr­hunderts“ gibt es auch auf Spotify und Apple Podcasts zum Nachhören – und überall sonst, wo es Podcasts gibt.