
In die Mitte der Gesellschaft
AnzeigeWohlstand auf der einen Seite, Armut auf der anderen: Diese soziale Spaltung lässt sich auch in Leipzig beobachten. Ein neues Großprojekt von SOS-Kinderdorf will die Gesellschaft zusammenhalten – und echte Chancen bieten.
Leipzig boomt. Seit 1998 hat sich die wirtschaftliche Leistung der Stadt mehr als verdoppelt. Angetrieben wird das Wachstum von Großkonzernen, Mittelständlern und jungen Start-ups, die das Potenzial der Metropole im Osten erkannt haben und für sich nutzen. Im selben Zeitraum ist auch die Bevölkerung stark gewachsen, von knapp 440.000 auf mehr als 620.000 Einwohner:innen. Eine sächsische Erfolgsgeschichte – jedoch nicht für alle. Fast jede:r vierte Leipziger:in war 2019 von Armut bedroht, eine der höchsten Quoten unter den deutschen Großstädten.
Seitdem hat sich die Lage weiter verschärft. Benachteiligte Familien litten besonders unter der Coronapandemie und können der anhaltenden Inflation sowie den gestiegenen Energiepreisen wenig entgegensetzen. Eine starke Zuwanderung aus Krisengebieten belastet die Region zusätzlich. Kindern und Jugendlichen, die in Armut leben, fehlt es im Alltag an scheinbar Selbstverständlichem: an einer warmen Mahlzeit, Schulutensilien oder an einer Person, die zuhört, sich der Sorgen annimmt. Es sind viele Dinge, die zusammen den Unterschied machen, ob ein junger Mensch gut ins Leben starten kann – oder nicht.
Probleme in Connewitz – Lösungen für Connewitz
Connewitz ist ein pulsierender Stadtteil von Leipzig, mit sanierten Altbauten und Gründerzeithäusern, alternativer Kultur und Gastronomie, viel Grün. Zugleich leben hier immer mehr junge Menschen und Familien, die nicht an der Leipziger Erfolgsgeschichte teilhaben können. Die Schere zwischen Arm und Reich öffnet sich weiter, der soziale Kitt bröckelt. In Connewitz kristallisieren sich die Herausforderungen, vor denen die deutsche Gesellschaft als Ganze steht. Doch Connewitz stemmt sich gegen die zunehmenden Armutsprobleme und zeigt mit einem neuen Sozialprojekt, wie Städte diesen Herausforderungen begegnen können.
Die Organisation SOS-Kinderdorf errichtet im Herzen des Stadtteils das Kinderdorfzentrum Leipzig. Auf 4.200 Quadratmetern entstehen ein Familienzentrum, Wohngruppen für Kinder und Jugendliche und eine Kita. Das Familienzentrum soll ein Begegnungsort für Menschen jeden Alters und jeder Kultur werden. Eine Anlaufstelle, die Familien in Krisen und Kindern in Not vielfältige Unterstützung bietet: von der Hausaufgabenbetreuung über pädagogische Beratung, einen sozialen Mittagstisch und musische Erziehung bis hin zu Wohngruppen für Kinder und Jugendliche, die aus den unterschiedlichsten Gründen nicht mehr bei ihren Eltern leben können. Sie finden hier einen geschützten Ort.
Fast eine Million warme Mahlzeiten
SOS-Kinderdorf setzt sich seit 1949 für das Wohl von Kindern und Jugendlichen ein. Im vergangenen Jahr hat die nichtstaatliche internationale Organisation allein in Deutschland 1.444 junge Menschen und Familien langfristig im Alltag begleitet. Weitere 578 erhielten Unterstützung, zum Beispiel durch Angebote zum Frauenschutz, Projekte gegen Jugendkriminalität und Begleitung von Pflegeeltern. Offene Angebote wie vergünstigte Mahlzeiten wurden insgesamt mehr als 900.000-mal in Anspruch genommen. SOS-Kinderdorf macht Graswurzelarbeit, die genau da ansetzt, wo sie am dringendsten benötigt wird: im Alltag von Menschen, die aus strukturellen oder persönlichen Gründen benachteiligt sind.
Die Arbeit von SOS-Kinderdorf leistet einen Beitrag dazu, eine Gesellschaft zusammenzuhalten, die von starken Fliehkräften auseinandergerissen zu werden droht. Deutschland hat eine der weltweit ungerechtesten Verteilungen von Vermögen, die soziale Durchlässigkeit ist gering. Immer mehr Menschen vereinsamen im Alter, während ein beträchtlicher Teil der jungen Generation sozial abgehängt wird. Gleichzeitig gilt es, Menschen zu integrieren, die in Deutschland Zuflucht vor Kriegs- und Klimafolgen suchen. Mit den Angeboten von SOS-Kinderdorf bekommen Menschen mit unterschiedlichsten Hintergründen die Chance, sich zu begegnen und am sozialen Leben teilzunehmen.
Heute zugewandert, morgen Fachkraft
Wie gut es Deutschland gelingt, diese Herausforderungen zu bewältigen, wird auch seinen wirtschaftlichen Erfolg in Zukunft bestimmen. Der Fachkräftemangel ist schon heute ein Problem. Unternehmen brauchen eine junge Generation, die ihre Ideen und Perspektiven einbringen kann. Viele von diesen jungen Menschen leben in dynamischen Großstädten wie Leipzig und benötigen Unterstützung, um ihr Potenzial zu entfalten. In Connewitz können Unternehmen mit einer Spende für das Kinderdorfzentrum Leipzig direkt dazu beitragen, dass Kinder und Jugendliche genau diese Hilfe im Alltag bekommen: eine warme Mahlzeit, Schulutensilien, eine Person, die zuhört – und eine berufliche Perspektive, die Mut macht.