Was Sport & Wirtschaft nachhaltig voneinander lernen können
AnzeigeDiese Frage diskutierte DATEV-CEO Robert Mayr in einem ZEIT für Unternehmer-Panel mit Vertreter:innen aus Sport und Wirtschaft.
Der DATEV Challenge Roth ist ein Sportevent der Superlative. 5.000 Triathlet:innen traten bei der diesjährigen Auflage am 25. Juni im mittelfränkischen Roth gegeneinander an – die Weltspitze neben ambitionierten Hobbysportler:innen. Daniela Ryf und Magnus Ditlev, die Gewinner:innen, liefen Weltrekorde, angefeuert von mehr als 300.000 Zuschauenden. Der Wettbewerb ist der größte Langdistanz-Triathlon der Welt und wird seit 2013 von DATEV gesponsert.
Diese Begeisterung und Leidenschaft, die beim Triathlon spürbar ist, braucht man auch als Unternehmer, um Erfolg zu haben.
Prof. Dr. Robert Mayr, CEO der DATEV eG
Im Vorfeld der Veranstaltung lud die Genossenschaft in Kooperation mit Studio ZX zu einem Panel rund um die Frage, wie Sport und Wirtschaft in Sachen Nachhaltigkeit voneinander lernen können. Prof. Dr. Robert Mayr, CEO der DATEV eG, und Dr. Rainer Esser, Geschäftsführer der ZEIT Verlagsgruppe, empfingen dazu Klaus Rosenfeld, CEO der Schaeffler AG, Marion Schöne, CEO des Olympiaparks München, sowie DFB-Ehrenspielführer Philipp Lahm und die zweifache Fußball-Europameisterin Celia Šašić.
DATEV steht für soziale Nachhaltigkeit und Gemeinschaft
Mayr, der später den Startschuss für den Wettkampf gab, schwärmte zu Beginn des Panels von der „Magie“ der Veranstaltung: „Man muss dabei gewesen sein.“ Genau diese Begeisterung und Leidenschaft, die Triathlet:innen und Zuschauer:innen jedes Jahr verkörperten, brauche man auch als Unternehmer:in, um erfolgreich zu sein. DATEV sei auch deshalb Titelsponsor des Events, „weil der Challenge unsere Unternehmenswerte als Genossenschaft widerspiegelt“, so Mayr. Der DATEV Challenge Roth wird vom Unternehmen der fränkischen Familie Walchshöfer veranstaltet.
Bei der Diskussion wurde deutlich: Menschen zusammenzubringen und die Gemeinschaft zu fördern, ist für Robert Mayr ein wichtiger Aspekt von sozialer Nachhaltigkeit. „DATEV ist als Genossenschaft nicht am Shareholder-Value orientiert“, erklärte er. „Dadurch können wir unser Unternehmen ganz anders führen. Soziale Nachhaltigkeit ist bei DATEV tief verankert, die Fluktuation unter unseren Mitarbeitenden geht gegen null.“
Die EURO 2024 soll Standards für Nachhaltigkeit setzen
Wie wichtig soziale Gemeinschaft ist und welche Rolle der Sport dabei spielen kann, dazu äußerte sich Celia Šašić, zweifache Europameisterin und Botschafterin für die kommende Heim-Fußball-EM der männlichen Kollegen im Sommer 2024. „Philipp [Lahm] und ich sind beide in kleinen Vereinen sozialisiert worden. Das war ein Ort, wo man aufgehoben war und seinen Platz gefunden hat.“ Menschen, die sich träfen und zusammen Sport trieben oder anschauten, bauten Vorurteile ab, so Šašić. „Bei Großveranstaltungen wie der EURO 2024 haben wir die Chance, gemeinsam die europäischen Werte wie Toleranz, Vielfalt, Integration oder Chancengerechtigkeit zu zelebrieren.“
Die Vorbildfunktion von großen Sport-Events hält Philipp Lahm, Turnierdirektor der EURO 2024, für sehr wichtig. Für die kommende Fußball-Europameisterschaft gibt es erstmals ein Nachhaltigkeitskonzept. Es umfasst eine Vielzahl von Maßnahmen, um den ökologischen Fußabdruck der Veranstaltung zu verringern und gleichzeitig etwas für den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu tun, wie Lahm ausführte. Beispielsweise wurde der Spielplan so optimiert, dass die Mannschaften möglichst wenig reisen müssen – und damit auch die Fans.
Nachhaltigkeit braucht konkrete Maßnahmen und viel Ausdauer
Was das für eine Sportgroßveranstaltung konkret bedeuten kann, berichtete Marion Schöne, CEO des Olympiaparks München. Für das Nachhaltigkeitskonzept der European Championships 2022, den Europameisterschaften in neun Sportarten, wurde der Olympiapark München kürzlich auf der SPOBIS Conference mit dem Award für Nachhaltigkeit im Sport ausgezeichnet. Beispielsweise konnten durch die Aufstellung von Wasserspendern und die Ausgabe von Mehrwegtrinkflaschen mehr als 500.000 PET-Flaschen eingespart werden.
Verantwortung übernehmen und konkrete Maßnahmen umsetzen, das zeichnet auch die Nachhaltigkeitsstrategie der Schaeffler AG aus. Das Unternehmen mit 83.000 Mitarbeiter:innen weltweit befindet sich in einem umfassenden Transformationsprozess. In diesem Rahmen wurden unter anderem ESG-Kriterien für den Vorstand beschlossen, wie CEO Klaus Rosenfeld erzählte: „Uns war das Signal wichtig: Der Vorstand lässt sich an Nachhaltigkeitskriterien messen und knüpft die eigene Bezahlung daran.“ Rosenfeld ist selbst Hobby-Triathlet und weiß, was es heißt, mit Ausdauer auf ein Ziel hinzuarbeiten: „Wir sind in unserer Transformation etwa im ersten Drittel der Fahrradstrecke. Doch der Triathlon wird auf der Laufstrecke gewonnen. Das harte Ende kommt noch.“
Nachhaltigkeit, das wurde in dem Panel deutlich, ist ein vielschichtiges Thema – im Sport und in der Wirtschaft. Es braucht die Zusammenarbeit vieler Akteur:innen, neue Ideen und den Mut, sie auszuprobieren. Große Sport-Events wie der DATEV Challenge Roth können dazu beitragen, unsere Gesellschaft nachhaltiger zu machen. Indem sie ihre eigenen Konzepte klimafreundlicher gestalten und als sozialer Kitt dienen. Robert Mayr: „Was Unternehmen von Großveranstaltungen lernen können? Dieses Elektrisierende, Mitreißende! Da stehst du mit Menschen zusammen, mit denen du noch nie vorher gesprochen hast, und liegst ihnen in den Armen.“