Die Lebensmittelfabrik der Zukunft - Die Smart FOODFACTORY

Aufbauend auf Spitzenkompetenzen in den Bereichen Industrie 4.0 und Lebensmitteltechnologie entsteht an der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe ein einzigartiges Forschungs- und Entwicklungsumfeld unter dem Motto „where food meets IT“. Diese einzigartige Forschungskompetenz bekommt nun ein Zuhause in der Smart FOODFACTORY. Als intelligente Lebensmittelfabrik auf höchstem technischem Niveau wird sie ein überregionaler Impulsgeber für Innovationen sein. Sie ist eine Forschungs- und Demonstrationsplattform für die digitale Transformation in der Lebensmitteltechnologie, in der neue Technologien, Produkte und Produktionsprozesse der Lebensmittelbranche gemeinsam erforscht und evaluiert werden.

In der Smart FOODFACTORY sollen Innovationen entwickelt werden, die auf die grundlegende Verbesserung der Qualität und Sicherheit von Lebensmitteln, auf Nachhaltigkeit, Wirtschaftlichkeit von Produktionsprozessen und auf den Verbraucherkomfort durch Digitalisierung und Industrie 4.0-Technologien in der Lebensmittelherstellung abzielen. Kurze Wege zwischen Werkhalle, Labor und Besprechungsbereich ermöglichen eine ganzheitliche Bearbeitung auch interdisziplinärer Forschungsthemen.

Die moderne Architektur mit großen Glasfassaden unterstützt die Sichtbarkeit nach innen und außen und unterstreicht die offene Transfer- und Forschungsumgebung der Smart FOODFACTORY. Das Gebäudekonzept wurde in einem interdisziplinären Team aus Lebensmitteltechnikern, Industrie 4.0-Entwicklern, Gebäudemanagern und Architekten entwickelt, um die unterschiedlichen Bedürfnisse von Forschung, Transfer und Qualifikation zu vereinen. Gleichzeitig fördern die offene Architektur und die innovativen Raumkonzepte Innovation und Kooperation.

Insgesamt entsteht auf einer Fläche von rund 1.500 Quadratmetern eine Forschungsinfrastruktur, die Forschende aus unterschiedlichen Disziplinen zusammenführt: Lebensmittelherstellung, chemische Analytik, Sensorik, Bild- und Datenverarbeitung, Sensortechnik, Mess- und Regeltechnik sowie Automation. In der 700 Quadratmeter großen Werkhalle soll an modularen Lebensmittel-Produktionsanlagen mit Industrie-4.0-Ansätzen geforscht werden. Für interdisziplinäre Arbeitsgruppen sowie Gründerteams werden Projekträume und Coworking Spaces geschaffen. Im großen Foyer der Smart FOODFACTORY entstehen außerdem Schulungs- und Begegnungsflächen, in denen Fach- und Transferveranstaltungen stattfinden werden.

Die zunehmende Digitalisierung führt in praktisch allen Bereichen der Lebensmittelindustrie dazu, dass intelligente Produktionssysteme entstehen, in denen Produktionsanlagen und Produkte sich selbst organisieren, steuern und kontrollieren. Aus Sicht der Lebensmittelhersteller geht es darum, die Wertschöpfung und die Produktionseffizienz zu erhöhen. Ziel ist eine intelligente Fabrik, die ihre komplexen Abläufe perfekt beherrscht, resistent ist gegen Ausfallzeiten und jederzeit flexibel auf Änderungen im Produktionsprozess reagieren kann. Dazu müssen Maschinen- und Betriebsdaten online und inline, d.h. direkt im Prozess, erfasst werden. Außerdem muss die Kommunikation von Maschine zu Maschine, etwa wenn es um die Ermittlung von Energieverbräuchen oder die Maschinenperformance geht, durchgängig erfolgen. Im Erfolgsfall bedeutet dies, dass es weniger Stillstände gibt. Die Maschinen werden optimal ausgelastet und es wird weniger Energie notwendig sein. Der Materialverbrauch sinkt, da weniger Ausschuss anfällt – das schont wiederum die knapper werdenden Rohstoffe. Gleichzeitig steigen die Erwartungen der Verbraucherinnen und Verbraucher bzgl. Abfallvermeidung, Lebensmittelverschwendung, Transparenz und Qualität bis hin zu individualisierten Lebensmitteln.

Auf dem Weg zur Lebensmittelfabrik der Zukunft bietet die Smart FOODFACTORY Raum für Forschung, Innovation und Kooperation, um diese Herausforderungen anzugehen.

Die Smart FOODFACTORY wird von EFRE, dem Europäischen Fond für regionale Entwicklung, gefördert und hat ein Gesamtvolumen von rund 10 Mio. Euro.