Forschung für das Klima: Innovative Räume, Bio-Materialien und neue Konzepte für Nachhaltigkeit
AnzeigeDrei unterschiedliche Institute und drei Projekte, aber ein großes Thema: Nachhaltigkeit wird großgeschrieben an der Hochschule Mainz.
Ein Beitrag aus dem Themenschwerpunkt „Angewandte Forschung an Hochschulen“.
Students in the box
Studierende benötigen Lern- und Arbeitsflächen – und der Bedarf an solchen Flächen wird wachsen, so Prof. Gero Quasten, Fachrichtung Architektur. Diesem Thema hat sich ein – inzwischen entschiedener – studentischer Wettbewerb an der Hochschule Mainz gewidmet. Im Rahmen eines experimentellen, temporären Bauvorhabens sollen ca. 400 m2 große Flächen für studentisches Arbeiten geschaffen werden. Das Thema Nachhaltigkeit ist dabei essentiell: Das zu planende Gebäude soll in Erstellung und Betrieb nicht nur klimaneutral, sondern als Gesamtsystem nachhaltig sein. Zu bedenken waren z. B. Konstruktionsweisen, die den Einsatz regionaler Materialien ermöglichen, wenig C02 freisetzen und in einigen Jahren rückstandslos wieder rückbaubar sind. Im Betrieb soll das Gebäude energieautark sein. Eine interdisziplinäre Jury bewertete die knapp 40 eingereichten Beiträge und zeichnete drei Arbeiten aus, die im nächsten Schritt überarbeitet werden, um eine Realisierung zu ermöglichen.
Bambus für das Rad
Auch das Institute of Innovative Structures im Fachbereich Technik hat das Klima im Blick: „Das gesamtgesellschaftliche Ziel der Klimawende wirkt in die Bauwirtschaft hinein“, so Prof. Heiko Merle, Leiter des Instituts. Dies zeigt sich bereits deutlich durch den immer stärker werdenden Holzbau. Um hier die Vielfalt der Konstruktionswerkstoffe zu erhöhen, untersuchen Bauingenieure und Innenarchitekten der Hochschule Mainz zusammen mit Smart Gras Bicycles den Werkstoff Bambus gestalterisch, technisch und experimentell. Die Spanne reicht dabei von hochleistungsfähigen Faser-Composite-Baustoffen für stabförmige und massive Konstruktionen über neuartige homogene Fügungstechniken mit Bioadhesiven bis hin zur Entwicklung von neuartigen Fahrradtragwerken aus Bambus. Da die Forschung zu diesem Zukunftsthema insbesondere die kommende sowie zukünftige Generationen bewegt, findet all dies in enger Zusammenarbeit mit den Studierenden beider Fachrichtungen statt.
Smart-TOM
Um energieeffizientes und nachhaltiges Bauen geht es bei dem Projekt smart-TOM (Technical Object Management), in dem Prof. Thomas Giel vom Energielabor der Hochschule Mainz mit der Grünstadtland GmbH, der Energieagentur RLP und der Firma Gemünden in Ingelheim gemeinsam an Lösungen des Energie-Monitorings arbeiten. Smart-TOM beinhaltet eine transparente Darstellung und Aufbereitung der Daten: von der Steigerung der Energieeffizienz über die Inbetriebnahme von Gebäuden bis weit in die Nutzung hinein. Dadurch werden automatisch Energieeinsparpotenziale entdeckt, berechnet und aufgezeigt: eine Voraussetzung, um die definierten Ziele des Themas Nachhaltigkeit zu erreichen.
Mit den Partnern aus Industrie und von der Kommune konnte das Konzept entwickelt werden – und dadurch entstand einer der ersten „Leuchttürme“ nach diesem neuen innovativen System.
Profil
Die Hochschule Mainz legt ihren Fokus auf praxisnahe Lehre und Forschung in den Fachbereichen Technik, Gestaltung und Wirtschaft, wobei der Zusammenarbeit mit externen Partnern eine wichtige Bedeutung zukommt. Die Forschenden arbeiten und denken transdisziplinär, um Beiträge zu gesellschaftlich komplexen Fragestellungen zu liefern. Nachhaltigkeit stellt ein Querschnittsthema zahlreicher Projekte in Forschung und Lehre dar.
Fachbereich Technik
Architektur, Bauingenieurwesen, Geoinformatik und Vermessung
Fachbereich Gestaltung
Innenarchitektur, Kommunikationsdesign und Mediendesign / Zeitbasierte Medien
Fachbereich Wirtschaft
BWL & International Business, Wirtschaftsrecht und Wirtschaftsinformatik
Kontakt
Bettina Augustin M. A.
Angela Esgen M. A.
Hochschule Mainz
www.hs-mainz.de