Pioniere für die Gesundheit: Med Uni Graz

Als eine von zwei Universitäten in Österreich schaffte es die Med Uni Graz im Times Higher Education (THE) World University Ranking 2021 erstmals in die Top-200-Universitäten weltweit, 2022 rückte sie auf Platz 168 vor. Damit ist die Med Uni Graz nach der Universität Wien die zweitbest gereihte Universität Österreichs. Im THE-Ranking der Top 20 jungen Universitäten weltweit liegt sie auf Platz 16 – als einzige österreichische Universität.

Beispielgebend für Österreich ist auch der Campus der Med Uni Graz, der seit Mai 2023 fertiggestellt ist: Hier sind sämtliche Einrichtungen der Med Uni Graz an einem Standort in unmittelbarer Nähe des klinischen Bereiches vereint. Die Med Uni Graz bildet gemeinsam mit ihrem Campus, Forschungseinrichtungen, Universitätsbibliothek und Biobank, dem LKH-Universitätsklinikum Graz mit seinen 18 Universitätskliniken sowie den beiden Zentren für Wissens- und Technologietransfer in der Medizin die Medical Science City Graz. Mit 20 Millionen biologischen Humanproben zählt die Biobank der Med Uni Graz zu den größten klinischen Biobanken Europas.

Dank der Proben und der assoziierten Daten können Krankheitsursachen aufgedeckt und neue präventive, diagnostische und therapeutische Methoden entwickelt werden. Hierbei ist auch die Zusammenarbeit zwischen Forschungseinrichtungen und Wirtschaft gefragt. Um ihr noch mehr Raum zu geben, gibt es seit 2023 den ZWT ACCELERATOR für Spin-offs und Start-ups aus den Bereichen Life Sciences und Medizin. Kurzum, die Medical Science City Graz vernetzt innovatives medizinisches Know-how zum Wohl der Patienten.

In drei Zentren für Grundlagenforschung und vier zentrumsungebundenen Instituten wird gelehrt, geforscht und zum Teil ­Diagnostik betrieben – und zwar nach den Grundsätzen des biopsychosozialen Modells. Das heißt, bei Entstehung und Verlauf von Krankheiten werden biologische, psychologische und soziale Faktoren herangezogen und in ihrer komplexen Wechselwirkung berücksichtigt.

Das spiegelt sich in den Forschungsfeldern der Med Uni Graz wieder: „Stoffwechsel & Kreislauf“, „Neurowissenschaften“, „Krebsforschung“, „Mikrobiom & Infektion“ sowie das übergeordnete Forschungsfeld „Nachhaltige Gesundheitsforschung“. Letzteres fokussiert sich zum einen auf Nachhaltigkeit im klinischen Alltag und im medizinischen Forschungsbetrieb selbst, zum anderen auf die Entwicklung innovativer Ansätze für nachhaltigere Gesundheit. Was die Forschung der Med Uni Graz leistet, macht das Forschungsportal online zugänglich: Derzeit sind dort 2.440 Profile von Forschenden, 7.322 Forschungsprojekte nebst Auftraggebern sowie Links zu Publikationen etc. einsehbar.

Mit der Ausschreibung „Med Uni Graz-Flagship“ treibt die Med Uni Graz seit 2022 die interdisziplinäre Forschung voran. Gewinner der ersten Ausschreibung war das Konsortium „VascHealth“ im Bereich der Gesundheit des Herz-Kreislauf-Systems. Das Flagship wird fünf Jahre mit einer zusätzlichen Professur und 775.000 Euro gefördert. Es erforscht neuartige Mechanismen, etwa das gestörte Recycling von Zellabbau­produkten, fehlgeleitete Kommunikation zwischen Zellen und Organen oder bestimmte Entzündungsprozesse, um darauf basierende Präventions- und Behandlungsmöglichkeiten zu entwickeln. Nur ein Beispiel von vielen, wie die Med Uni Graz zu Pionierleistungen anregt.