Prävention in Deutschland – ein vernachlässigtes Thema?
AnzeigeDie Gesundheitsvorsorge dürfen wir nicht unterschätzen, so Sabine Gilliam, Deutschland-Chefin von Pfizer. Im Interview spricht sie von verlorenem Potenzial und einer besseren Impfstrategie.
In Deutschland fließt viel Geld ins Gesundheitswesen. Und es wird perspektivisch mehr, „je älter die Bevölkerung durchschnittlich wird“, sagt Sabine Gilliam, die Chefin von Pfizer in Deutschland. Sie beobachtet weiterhin, dass die hohen Ausgaben allerdings nicht zu einem effizienteren System führten. Was die Lebenserwartung angehe, läge die Bundesrepublik weit hinten im europäischen Vergleich. Viele vorzeitige Sterbefälle, etwa aufgrund von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, ließen sich verhindern. Deshalb sollte das Thema Prävention, so die Pfizer-Chefin, im politischen Diskurs einen höheren Stellenwert einnehmen.
Konkret sieht sie beispielsweise Nachholbedarf beim Thema Impfen. Gegen Grippe, so Gilliam, ließen sich zu wenig Menschen aus den Risikogruppen impfen. Sinnvoll wäre es ihr zufolge daher, die jährliche Grippeschutzimpfung bundesweit stärker in Apotheken anzubieten. Grundsätzlich käme über bundesweite, niedrigschwellige Impfangebote in Apotheken eine große Anzahl Menschen leichter an Impfstoffe gegen gefährliche Erreger wie Pneumokokken, die schwere Lungenentzündungen verursachten, oder FSME-Viren, die von Zecken übertragen würden und eine Erkrankung des Gehirns und des Rückenmarks auslösen könnten.
Wie viele Menschen über eine Impfung in Apotheken erreicht werden könnten und was Gilliam noch vorschlägt, um das Thema Prävention zu stärken, erfahren Sie im Video.