Schulterschluss für die Mikrochips von morgen
AnzeigeWie lassen sich in Europa elektronische Systeme entwickeln, die dazu beitragen, den Energieverbrauch drastisch zu reduzieren?
Ein Beitrag aus dem Themenschwerpunkt „Über den Transfer in die Gesellschaft“.
Weil die Mikroelektronik im Kampf gegen den Klimawandel als eine Schlüsselindustrie gilt und zugleich ein weltweiter Chipmangel herrscht, sind es Fragen wie diese, die Thomas Mikolajick und sein Team bei der NaMLab gGmbH umtreiben. 2006 als Joint Venture zwischen Universität und Industrie gegründet, zählt das Labor für nanoelektronische Materialien zu den innovativsten deutschen Unternehmen; ein Erfolg, der sich auch seiner Doppelfunktion als wissenschaftlicher Direktor des NaMLab und Professor für Nanoelektronik an der TU Dresden verdanke, mutmaßt Mikolajick: „Am Campus arbeiten wir bei vielen Projekten intensiv zusammen. Dabei profitieren beide Seiten von der vorhandenen Infrastruktur und müssen nicht alles selbst aufbauen.“
Schlüsselindustrie für den Klimawandel: Mikroelektronik aus dem europaweit größten Cluster „Silicon Saxony“
Die bundesweite Kooperation wird im Rahmen von ForLab vorangetrieben: Die TU Dresden leitet eines der zwölf „Forschungslabore Mikroelektronik Deutschland“ und koordiniert den Verbund. Zudem profitiert Dresden von der Verzahnung zwischen Wissenschaft und Industrie im europaweit größten Mikroelektronik-Cluster „Silicon Saxony“. Nachdem in der Halbleitertechnik jahrzehntelang auf eine fortschreitende Miniaturisierung der Transistoren gesetzt wurde, um integrierte Schaltungen günstiger, schneller und energieeffizienter zu machen, lassen sich diese Fortschritte heute nicht mehr allein über den Hebel der Verkleinerung erzielen. „Dennoch gilt es, die Steigerung der Energieeffizienz, die Kostenreduktion und die Erhöhung der Verarbeitungsgeschwindigkeit beizubehalten beziehungsweise zu übertreffen“, sagt Mikolajick. Vielversprechend seien etwa „Chamäleon-Transistoren“. Weil diese sich zwischen Elektronen- und Löcherleitung hin- und herschalten lassen, könnten dieselben Bauelemente zu verschiedenen Zeiten unterschiedliche Funktionen realisieren – ein Forschungsbereich, in dem das NaMLab stark von der langjährigen Exzellenzforschung der TU Dresden profitiere. Eine zweite wegweisende Entwicklung betrifft ferroelektrische Materialien und Bauelemente. „Es geht darum, die Speicherung und die Verarbeitung von Information am selben Ort auszuführen“, wie Mikolajick resümiert. „Ziel ist, im Dienst der Nachhaltigkeit Chips zu bauen, die so energieeffizient wie möglich sind.“
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