Kann die Digitalisierung unser Klima schützen?
AnzeigeBeim Klimaschutz drängt die Zeit. Gleichzeitig galoppiert die Digitalisierung. Microsoft denkt beide Megatrends zusammen und sorgt so für nachhaltige Transformation.
Rund drei Jahrzehnte nach der Erfindung des World Wide Web hat die Digitalisierung vor kaum einem Bereich der Wirtschaft haltgemacht. Dies bringt Chancen für eine nachhaltige Entwicklung mit sich, birgt aber auch Herausforderungen. Bis zu 3,9 Prozent der globalen Treibhausgasemissionen werden einer im Oktober 2021 erschienenen Studie der britischen Universität Lancaster zufolge mittlerweile durch den Betrieb von Internet und Computern verursacht, je nachdem, welche Teile der Lieferkette in den Berechnungen berücksichtigt werden – mehr als die Emissionen des gesamten Flugverkehrs.
Wer diese Zahlen hört, könnte meinen, dass Digitalisierung und Nachhaltigkeit schwer zusammenfinden. Expert:innen sehen dies anders. Einer ebenfalls Ende 2021 erschienenen Studie des Branchenverbands Bitkom zufolge könnten durch die Digitalisierung allein in Deutschland 129 Megatonnen des klimaschädlichen Kohlenstoffdioxids eingespart werden, sechsmal so viel, wie durch digitale Technologien selbst verursacht wird. Dieses gigantische Potenzial hat auch Wolfgang Hoeffer, der beim Softwarekonzern Microsoft die Customer Success Unit leitet, vor Augen, wenn er sagt: „Digitalisierung ist nicht das grundlegende Problem, sondern viel wichtiger: Teil der Lösung.“
Strategien, die sich bedingen
Hoeffers Ansicht teilen viele Fachleute – und fordern die Politik auf, hier aktiv zu gestalten. Der Wissenschaftliche Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU) schreibt in seinem Bericht „Unsere gemeinsame digitale Zukunft“ 2019: „Nur wenn der digitale Wandel und die Transformation zur Nachhaltigkeit konstruktiv verzahnt werden, kann es gelingen, Klima- und Erdsystemschutz sowie soziale Fortschritte menschlicher Entwicklung voranzubringen.“ Dieser Forderung hat die Politik mittlerweile Rechnung getragen. Sowohl das Klimaschutz- und Konjunkturprogramm der Bundesregierung als auch der European Green Deal der Europäischen Kommission denken Digitalisierung und Klimaschutz als Treiber der Transformation zusammen. Die 2020 veröffentlichte und europaweit erste umweltpolitische Digitalagenda der Bundesregierung will die vielfältigen Chancen der Digitalisierung für Nachhaltigkeit nutzen. „Nachhaltigkeit gehört in jede Digitalisierungsstrategie. Und Digitalisierung kann jede Nachhaltigkeitsstrategie unterstützen. Es ist dabei sehr wichtig, die Verantwortungsbereiche der IT im Unternehmen in diese Richtung zu transformieren“, sagt auch Wolfgang Hoeffer.
Nachhaltigkeit gehört in jede Digitalisierungsstrategie. Digitalisierung kann jede Nachhaltigkeitsstrategie unterstützen.
Wolfgang Hoeffer, General Manager Customer Success Unit bei Microsoft
Die CO2-Emissionen sind dabei nur ein Aspekt von vielen. Digitale Infrastruktur verbraucht beispielsweise auch viele Rohstoffe wie seltene Erden. Wer sich allerdings darauf beschränkt, lediglich die Wertschöpfungskette der IT-Produkte und -Services zu betrachten, greift Hoeffer zufolge zu kurz. Wichtig ist dem Microsoft-Experten, holistisch zu denken. „Zum einen geht es darum, sich als IT-Verantwortliche zu fragen, was sie selbst im Sinne von Green IT zum Thema Nachhaltigkeit beitragen können. Zum anderen ist es wichtig, zu überlegen, wie die IT dazu beitragen kann, die Nachhaltigkeitstransformation des gesamten Unternehmens voranzubringen.“ Sein Arbeitgeber hat diesbezüglich ambitionierte Ziele: Um bis spätestens 2030 CO2-neutral zu arbeiten, werden alle Microsoft-Rechenzentren bis zum Jahr 2025 zu 100 Prozent mit erneuerbaren Energien versorgt werden. Auch die Themen Wassernutzung und Abfallvermeidung, etwa in Form von Recycling, werden umfassend analysiert und transformiert.
Grundlegende Herausforderungen einfach lösen
„Die andere, weitaus größere Diskussion dreht sich darum, welchen Beitrag IT dazu leisten kann, Wirtschaft und Gesellschaft grundsätzlich klimafreundlicher aufzustellen“, führt Hoeffer aus. Cloud-Lösungen etwa reduzieren den Energie- und Ressourcenverbrauch um bis zu 90 Prozent, wie eine Microsoft-Studie aus dem Jahr 2020 herausgefunden hat. Insbesondere dezentral erzeugte erneuerbare Energien benötigen für ihre optimale Verteilung digitale Steuerungstools. Smart-Building- und Beleuchtungslösungen können ebenfalls erheblich dazu beitragen, Energie zu sparen. Klimafreundliche Mobilität muss sich auf eine funktionierende digitale Navigation verlassen können. Und wer auf der Suche nach transparenten Rohstoff- und Lieferketten ist, wird an digitaler Erfassung nicht vorbeikommen.
Doch damit nicht genug. Wolfgang Hoeffer zufolge können digitale Werkzeuge richtig eingesetzt einen wertvollen Beitrag dazu leisten, grundlegende Probleme der Menschheit zu lösen, die im Kontext der planetaren Grenzen stehen. „Nehmen wir beispielsweise die Verschmutzung der Weltmeere mit Plastik. Wir haben eine konkrete Lösung entwickelt, die mithilfe von künstlicher Intelligenz und jeder Menge Kamera-Hightech herausfindet, wo sich Plastikteile im Ozean befinden. Diese Information wird an Schiffe übermittelt, die diese Plastikfragmente einsammeln“. Wenn solche Konzepte Schule machen, heißt es „Digitalisierung = Nachhaltigkeit“.
Wolfgang Hoeffer ist seit 2009 für Microsoft tätig und seit 2018 Mitglied der Geschäftsleitung. In seiner aktuellen Rolle als General Manager der Customer Success Unit unterstützt der studierte technische Informatiker mit seinem Team die Kund:innen bei der erfolgreichen Umsetzung von Digitalisierungsprojekten mithilfe von Cloud-Lösungen.