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Kann die Digitalisierung unser Klima schützen?

01. April 2022
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Ein Artikel von Studio ZX in Kooperation mit Microsoft

Beim Klimaschutz drängt die Zeit. Gleich­zeitig galoppiert die Digitalisierung. Microsoft denkt beide Mega­trends zusammen und sorgt so für nachhaltige Transformation.

Rund drei Jahrzehnte nach der Erfindung des World Wide Web hat die Digitalisierung vor kaum einem Bereich der Wirtschaft halt­gemacht. Dies bringt Chancen für eine nachhaltige Entwicklung mit sich, birgt aber auch Heraus­forderungen. Bis zu 3,9 Prozent der globalen Treib­haus­gas­emissionen werden einer im Oktober 2021 erschienenen Studie der britischen Universität Lancaster zufolge mittler­weile durch den Betrieb von Internet und Computern verursacht, je nachdem, welche Teile der Liefer­kette in den Berechnungen berücksichtigt werden – mehr als die Emissionen des gesamten Flug­verkehrs.

Wer diese Zahlen hört, könnte meinen, dass Digitalisierung und Nachhaltigkeit schwer zusammen­finden. Expert:innen sehen dies anders. Einer ebenfalls Ende 2021 erschienenen Studie des Branchen­verbands Bitkom zufolge könnten durch die Digitalisierung allein in Deutschland 129 Megatonnen des klima­schädlichen Kohlen­stoff­dioxids eingespart werden, sechsmal so viel, wie durch digitale Technologien selbst verursacht wird. Dieses gigantische Potenzial hat auch Wolfgang Hoeffer, der beim Soft­ware­konzern Microsoft die Customer Success Unit leitet, vor Augen, wenn er sagt: „Digitalisierung ist nicht das grundlegende Problem, sondern viel wichtiger: Teil der Lösung.“

Strategien, die sich bedingen

Hoeffers Ansicht teilen viele Fachleute – und fordern die Politik auf, hier aktiv zu gestalten. Der Wissenschaftliche Beirat der Bundes­regierung Globale Umwelt­veränderungen (WBGU) schreibt in seinem Bericht „Unsere gemeinsame digitale Zukunft“ 2019: „Nur wenn der digitale Wandel und die Transformation zur Nachhaltigkeit konstruktiv verzahnt werden, kann es gelingen, Klima- und Erd­system­schutz sowie soziale Fortschritte menschlicher Entwicklung voran­zu­bringen.“ Dieser Forderung hat die Politik mittler­weile Rechnung getragen. Sowohl das Klima­schutz- und Konjunktur­programm der Bundes­regierung als auch der European Green Deal der Europäischen Kommission denken Digitalisierung und Klima­schutz als Treiber der Transformation zusammen. Die 2020 veröffentlichte und europa­weit erste umwelt­politische Digital­agenda der Bundes­regierung will die vielfältigen Chancen der Digitalisierung für Nachhaltigkeit nutzen. „Nachhaltigkeit gehört in jede Digitalisierungs­strategie. Und Digitalisierung kann jede Nach­haltig­keits­strategie unter­stützen. Es ist dabei sehr wichtig, die Verantwortungs­bereiche der IT im Unternehmen in diese Richtung zu transformieren“, sagt auch Wolfgang Hoeffer.

Nachhaltigkeit gehört in jede Digitalisierungs­strategie. Digitalisierung kann jede Nach­haltigkeits­strategie unter­stützen.

Wolfgang Hoeffer, General Manager Customer Success Unit bei Microsoft

Die CO2-Emissionen sind dabei nur ein Aspekt von vielen. Digitale Infra­struktur verbraucht beispiels­weise auch viele Rohstoffe wie seltene Erden. Wer sich allerdings darauf beschränkt, lediglich die Wert­schöpfungs­kette der IT-Produkte und -Services zu betrachten, greift Hoeffer zufolge zu kurz. Wichtig ist dem Microsoft-Experten, holistisch zu denken. „Zum einen geht es darum, sich als IT-Verantwortliche zu fragen, was sie selbst im Sinne von Green IT zum Thema Nachhaltigkeit beitragen können. Zum anderen ist es wichtig, zu über­legen, wie die IT dazu beitragen kann, die Nach­haltig­keits­transformation des gesamten Unternehmens voran­zu­bringen.“ Sein Arbeit­geber hat dies­bezüglich ambitionierte Ziele: Um bis spätestens 2030 CO2-neutral zu arbeiten, werden alle Microsoft-Rechen­zentren bis zum Jahr 2025 zu 100 Prozent mit erneuer­baren Energien versorgt werden. Auch die Themen Wasser­nutzung und Abfall­vermeidung, etwa in Form von Recycling, werden umfassend analysiert und transformiert.

Grundlegende Herausforderungen einfach lösen

„Die andere, weitaus größere Diskussion dreht sich darum, welchen Beitrag IT dazu leisten kann, Wirtschaft und Gesellschaft grundsätzlich klima­freundlicher auf­zu­stellen“, führt Hoeffer aus. Cloud-Lösungen etwa reduzieren den Energie- und Ressourcen­verbrauch um bis zu 90 Prozent, wie eine Microsoft-Studie aus dem Jahr 2020 heraus­gefunden hat. Insbesondere dezentral erzeugte erneuer­bare Energien benötigen für ihre optimale Verteilung digitale Steuerungs­tools. Smart-Building- und Beleuchtungs­lösungen können ebenfalls erheblich dazu beitragen, Energie zu sparen. Klima­freundliche Mobilität muss sich auf eine funktionierende digitale Navigation verlassen können. Und wer auf der Suche nach transparenten Rohstoff- und Liefer­ketten ist, wird an digitaler Erfassung nicht vorbeikommen.

Doch damit nicht genug. Wolfgang Hoeffer zufolge können digitale Werkzeuge richtig eingesetzt einen wertvollen Beitrag dazu leisten, grund­legende Probleme der Menschheit zu lösen, die im Kontext der planetaren Grenzen stehen. „Nehmen wir beispiels­weise die Verschmutzung der Weltmeere mit Plastik. Wir haben eine konkrete Lösung entwickelt, die mithilfe von künstlicher Intelligenz und jeder Menge Kamera-Hightech herausfindet, wo sich Plastik­teile im Ozean befinden. Diese Information wird an Schiffe über­mittelt, die diese Plastik­fragmente einsammeln“. Wenn solche Konzepte Schule machen, heißt es „Digitalisierung = Nachhaltigkeit“.

Wolfgang Hoeffer
© Microsoft

Wolfgang Hoeffer ist seit 2009 für Microsoft tätig und seit 2018 Mitglied der Geschäfts­leitung. In seiner aktuellen Rolle als General Manager der Customer Success Unit unter­stützt der studierte technische Informatiker mit seinem Team die Kund:innen bei der erfolg­reichen Umsetzung von Digitalisierungs­projekten mithilfe von Cloud-Lösungen.