ZEIT für X

Wie beschleunigen wir die Energie- und Wärmewende?

17. April 2024
Anzeige
Ein Video von Studio ZX in Kooperation mit der KfW

Die Möglichkeiten für eine klimaneutrale Wärmeversorgung sind noch längst nicht ausgeschöpft. Über Herausforderungen und Chancen diskutierten am 16. April 2024 namhafte Gäste aus Politik und Wirtschaft beim ZEIT für Klima-Event.

In Deutschland entfallen rund 50 Prozent des gesamten Energieverbrauchs auf den Wärmesektor. Daher gilt: ohne Wärmewende keine Energiewende. In puncto Energieeffizienz ist insbesondere bei der Bereitstellung von Raumwärme und Warmwasser noch Luft nach oben. Umso mehr freut es Stefan Wintels, Vorstandsvorsitzender der KfW-Bankengruppe, „die Novellierung des Gebäudeenergiegesetzes umzusetzen“. Seit dem 1. Januar 2024 muss jede neu eingebaute Heizung zu 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden.

Der vorgeschriebene Anteil kann unter anderem mit Wärmepumpen erreicht werden. Als Hoffnungsträger der Heizwende galt lange Zeit diese Technologie, die natürliche Wärme aus dem Boden, der Luft oder dem Grundwasser nutzbar macht. „Inzwischen wird um das Thema Wärmepumpe aber ein regelrechter Kulturkampf geführt“, wunderte sich Ricarda Lang, Bundesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grüne. Zu teuer, zu laut, zu defektanfällig: Was ist dran am Wärmepumpenproblem? „Die Technologie hat sich extrem weiterentwickelt“, beschwichtigte Philipp Nimmermann, Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz. „Es ist wichtig, der Bevölkerung genügend Informationen bereitzustellen. Nur dann können Entscheidungen vernünftig getroffen werden“, sagte Nimmermann.

Veränderungsbereitschaft der Industrie ist hoch

Dass es auch mehr Förderung von Entwicklungsvorhaben neuer Technologien und Geschäftsmodelle braucht, wurde in den Gesprächen mit Michael Maxelon, Vorstandsvorsitzender der Mainova AG, und Christian Bruch, Vorstandsvorsitzender der Siemens Energy AG, deutlich. „Entscheidungen, die gegen den Standort Deutschland fallen, gefährden unseren Wohlstand. Es muss eine klare Finanzierungsstrategie geben“, forderte Maxelon. Damit spielte er unter anderem auf die Förderung von Gaskraftwerken an, die langfristig mit grünem Wasserstoff betrieben werden sollen. „Die Industrie ist bereit, sich zu verändern“, bestätigte Bruch und ergänzte: „Was jetzt fehlt, ist ein Business Case, um regionale Potenziale auszuschöpfen.“