Zurück in die Zukunft – Microsoft plant „negative CO2-Bilanz“ (2030)
AnzeigeMicrosoft hat sich vorgenommen, alles jemals durch die eigenen Unternehmensaktivitäten emittierte CO2 wieder aus der Atmosphäre zu entfernen. Gleichzeitig unterstützt der Technologiekonzern auch andere Unternehmen bei ihren eigenen Klimaschutzaktivitäten.
Mit den Staaten dieser Welt bekennen sich auch die meisten Unternehmen zum bei der Klimaschutzkonferenz in Glasgow beschlossenen 1,5 Grad Ziel. Doch über das richtige Vorgehen, den Planeten Erde nicht noch stärker aufzuheizen, wird zum Teil kontrovers diskutiert. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei darauf, welchen Beitrag digitale Technologien hier leisten können. Die neue Bundesregierung ist jedenfalls davon überzeugt, dass sich Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Klimaschutz beflügeln können. Auf Seite 15 des Koalitionsvertrages der neuen Bundesregierung ist zu lesen: „Wir wollen das Potenzial der Digitalisierung für die Entfaltungsmöglichkeiten der Menschen, für Wohlstand, Freiheit, soziale Teilhabe und Nachhaltigkeit nutzen“; Deutschland brauche einen umfassenden digitalen Aufbruch, heißt es in dem Papier.
Wegbereiter einer nachhaltigen Zukunft
Die Wirtschaft stimmt zu. Neun von zehn CEOs und Top-Führungskräften in Deutschland halten das Thema Nachhaltigkeit in den kommenden fünf Jahren für mindestens genauso wichtig wie die Digitalisierung – nahezu die Hälfte erachtet es sogar für wichtiger. Das ist das Ergebnis einer Studie, die das Futurist Institut für nachhaltige Transformation, das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) und die Unternehmensberatung Bain & Company im November 2021 veröffentlicht haben. Die Herausforderung für die meisten Unternehmen liegt in den nächsten Jahren darin, diese beiden Megatrends in Einklang zu bringen.
„Digitalisierung und Dekarbonisierung müssen ineinandergreifen, um die Klimakrise zu überwinden,“ davon ist auch Alexander Britz, Head of Digital Business Transformation & Artificial Intelligence bei Microsoft, überzeugt. „Wir brauchen technologische Innovationen, um die industrielle Produktion, Mobilität oder Energienetze effizient und nachhaltig zu gestalten.“ Dabei versteht sich das Unternehmen durchaus als Vorreiter: „Weil die Welt Net Zero erreichen muss, sollten diejenigen von uns, die schneller agieren und weiter gehen können, dies tun“, sagte Microsoft-Präsident Brad Smith zur Vorstellung des Nachhaltigkeitsberichts 2020 seines Unternehmens.
Den eigenen ökologischen Fußabdruck verringern
Die eigenen CO2-Emissionen zu senken, ist eine Sache. Der Technologie-Konzern hat sich allerdings deutlich höhere Ziele gesteckt: In Zukunft soll mehr des schädlichen Treibhausgases aus der Atmosphäre entfernt werden als ausgestoßen wurde. Diese „negative CO2-Bilanz“ möchte Microsoft 2030 erreichen. Und damit nicht genug: Bis 2050 will das Unternehmen dann den gesamten Kohlenstoff aus der Atmosphäre beseitigt haben, den es seit seiner Gründung 1975 ausgestoßen hat.
Dieses Ziel erfordert einen detaillierten Plan, der beim CO2-Ausstoß ansetzt. Bis zum Jahr 2030 soll dieser mehr als halbiert werden – und zwar umfassend. Um die Berechnung zu vereinfachen, unterscheidet Microsoft zwischen drei Ebenen. Die erste Kategorie umfasst direkte Emissionen, die das Unternehmen mit seinen eigenen Geschäftsaktivitäten verursacht, etwa Dienstreisen oder die Rechenzentren. Unter Kategorie 2 fallen Emissionen, die bei der Stromerzeugung, Kühlung und beim Heizen der Microsoft-Gebäude entstehen. Zu guter Letzt berechnet das Unternehmen auch, welchen CO2-Ausstoß alle Aktivitäten in der Lieferkette, aber auch verkauften Produkte verursachen. In die dritte Kategorie würde also etwa der Energieverbrauch eines Microsoft-Notebooks fallen.
2012 führte Microsoft eine zunächst interne CO2-Abgabe ein. Ein Großteil der Abteilungen erhebt nach den zuvor genannten Kategorien die Höhe ihrer Emissionen. Entsprechend hoch ist der Anreiz, den abteilungsinternen CO2-Ausstoß so gering wie möglich zu halten.
Innovation und Weitentwicklung der Technik spielen eine wichtige Rolle, um diese Ziele zu erreichen. „Digitale Technologien sind – von Cloud-Rechenzentren über das Training von künstlicher Intelligenz bis hin zu Blockchain-Technologie oder Quantencomputing – ebenfalls sehr energieintensiv. Sie können ihre Versprechen nur einlösen, wenn sie selbst CO2-neutral werden“, erklärt Microsoft-Experte Britz: „Hier steht die IT-Industrie in der Verantwortung, den eigenen ökologischen Fußabdruck zu verringern – und ihren Kunden dabei zu helfen, die eigenen Nachhaltigkeitsziele zu erreichen.“ Entsprechend investierte Microsoft binnen vier Jahren eine Milliarde US-Dollar in einen Klimainnovationsfonds, der die Entwicklung neuer Technologien zur CO2-Reduktion und -Entnahme gezielt vorantreiben soll.
Nachhaltig digital vernetzt
Um auch andere Organisationen beim Aufbau digitaler Kompetenzen im Bereich Nachhaltigkeit zu unterstützen, teilte Microsoft am Sustainability Kick-off „Digital und nachhaltig – geht doch“ seine umfangreichen Erfahrungen beim Thema CO2-Reduktion mit Interessierten. Zu Gast waren Expert*innen aus Forschung und Wirtschaft sowie Microsoft-Kunden und Partner.
Standards und Tools für eine transparente CO2-Bilanzierung
Insgesamt lässt sich ein positiver Trend verzeichnen: 8 von 10 Unternehmen konnten ihren CO2-Ausstoß durch Digitalisierungsmaßnahmen verringern. Die Potenziale sind deutlich höher. Laut einer Untersuchung von Accenture und Bitkom könnte Deutschland durch eine konsequente Digitalisierung bis 2030 annähernd 120 Megatonnen CO2 einsparen – und dadurch seine in Paris vereinbarten Klimaziele immerhin zur Hälfte erfüllen.
Als Partner der 26. UN-Klimakonferenz und darüber hinaus setzt sich Microsoft dafür ein, dass sich Unternehmen weltweit auf gemeinsame und einheitliche Standards für die CO2-Bilanzierung einigen. Die passenden Tools dafür zu entwickeln, ist ebenfalls Teil des umfassenden Engagements für mehr Klimaschutz bei Microsoft. Gerade erst wurde die ‚Microsoft Cloud for Sustainability‘ vorgestellt, die anderen Unternehmen dabei hilft, ihre Klimaziele zu erreichen. Sie können damit über ihre gesamte Wertschöpfungskette hinweg Daten erfassen, analysieren, CO2-Einsparpotenziale identifizieren – und die daraus gewonnenen Erkenntnisse in strategische, kontinuierliche Verbesserungen umsetzen.
Wer sich bereits heute als verantwortungsvolles Unternehmen positioniert und zukünftige gesetzliche Regelungen in der Unternehmensstrategie mitdenkt, kann sich Marktvorteile verschaffen. Zudem fordern Endkundinnen und Endkunden mehr Nachhaltigkeit bei Produkten und Dienstleistungen ein. Der aktuellen „Global Sustainability Study 2021“ der Strategie- und Marketingberatung Simon-Kucher & Partners zufolge gaben 74 Prozent der Verbraucher in Deutschland an, ihr Konsumverhalten in den vergangenen fünf Jahren leicht bis deutlich hin zu mehr Nachhaltigkeit verändert zu haben. Auch Investoren machen Nachhaltigkeit zunehmend zum Kriterium für Kapitalallokation. Aus diesen Gründen müssen Organisationen Transparenz schaffen und für eine positivere Klimabilanz in den eigenen Reihen sorgen.
Auch der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, der ebenfalls im November sein Jahresgutachten 2021/2022 veröffentlichte, prophezeit, dass die Transformation hin zu einer klimafreundlichen und digitalen Wirtschaft die deutsche Volkswirtschaft tiefgreifend verändern wird. „Die beschleunigte Digitalisierung bietet große Potenziale, die zu heben sind. Die Nachhaltigkeit muss in verschiedenen Dimensionen gesichert werden“, heißt es in dem Papier. Oder wie es Microsoft-Experte Britz formuliert: „Der Klimaschutz ist aktuell zwar das wichtigste, aber bei weitem nicht das einzige Nachhaltigkeitsthema, das wir anpacken müssen. Es gibt viel zu tun!“
Beispiele für erfolgreiche Digitalisierungs- und Nachhaltigkeitsinitiativen bei Microsoft, Kunden und Partnern finden sich auch im aktuellen Microsoft Sustainability E-Book. Vorgestellt werden Fallstudien bei Siemens, Robert Bosch, ÖBB, H&M, Ikea, Vattenfall u.v.a. Außerdem informiert das E-Book über ganz konkrete Schritte, mit deren Hilfe Unternehmen ihre eigenen Nachhaltigkeitsziele jetzt umsetzen können.