ZEIT für X
Joachim Maier

Goodbye, Deutschland

06. Dezember 2023
ZEIT Redaktion

Umfragen zeigen: Viele Unternehmerinnen und Unternehmer denken darüber nach, ihre Produktion ins Ausland zu verlagern. Verbände warnen vor dem Untergang der Industrie. Doch was geschieht wirklich im Herzen der deutschen Wirtschaft?

Redaktioneller Beitrag aus: „ZEIT für Unternehmer Ausgabe 4/2023“. Geschäftspartner der ZEIT Verlagsgruppe haben auf die journalistischen Inhalte der ZEIT Redaktion keinerlei Einfluss.

Joachim Maier zeigt auf die grüne Wiese hinter seiner Fabrik, wo bald eine zweite Produktionshalle stehen soll. Die Baufläche ist bereits mit Holzstäben abgesteckt. „Bis kommenden Sommer wollen wir unsere Produktionsfläche verdoppeln“, sagt der Geschäftsführer des deutschen Werkzeugherstellers Wefa. Das klingt nach Wachstum für die Bundesrepublik, liegt aber knapp daneben. Das Gelände von Maiers Firma befindet sich im schweizerischen Thayngen und grenzt direkt an das Grundstück des dortigen Zolls. Die deutsche und die schweizerische Flagge umflattern das Firmenlogo neben der Einfahrt. Drei von fünf Arbeitstagen verbringt Maier hier, nur 20 Minuten Autofahrt vom Hauptsitz der Firma in der südbadischen Stadt Singen am Bodensee entfernt. Seit 2005 produziert Wefa in der Schweiz. Und jetzt vergrößert das Unternehmen seine Produktion hier noch einmal. Für rund vier Millionen Euro.

Warum bauen Sie nicht in Deutschland, Herr Maier?

Der 56-Jährige muss da nicht lang überlegen. In Singen war zum einen zu wenig Platz. Zum anderen sind in der Schweiz die Gehälter zwar höher, aber die Inflation ist niedriger. Die Bürokratie ist weniger aufreibend, die Bilanzprüfung einfacher, es gibt mehr Fachkräfte. Seit 2014 hat die Schweiz im Gegensatz zu Deutschland außerdem ein Freihandelsabkommen mit China. Deutsche Firmen können die Zollvorteile nutzen, wenn sie in der Schweiz produzieren und Waren von dort direkt nach China exportieren. So fallen nicht nur die Zölle weg, sondern Maier muss auch weniger Papierkram erledigen. Der Unternehmer sagt: „Für uns ist es entscheidend, wie schnell wir liefern können.“

Während sein Absatz in Europa zurückgeht, boomt der asiatische Markt. So sehr, dass die Wefa-Gruppe ihren Gesamtumsatz dieses Jahr nach eigenen Angaben um fast zehn Prozent auf nunmehr rund 51 Millionen Euro steigern konnte. Trotz Pandemie, Energiekrise, Inflation. Ein Blick in die Bilanz 2021 zeigt, dass der deutsche und der Schweizer Standort ungefähr gleich viel zum Gewinn beitragen – was sich 2024 zugunsten der Eidgenossen ändern könnte.

125 Mrd €

mehr flossen 2022 laut IW aus Deutschland ab, als hierzulande investiert wurden.

Die Angst vor der Deindustrialisierung

Wie Maier investieren derzeit viele Unternehmer im Ausland. 2022 seien 125 Milliarden Euro mehr Direktinvestitionen aus Deutschland abgeflossen, als hierzulande investiert wurden, sagt eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft in Köln. Es ist der stärkste Abfluss der vergangenen 15 Jahre. Der Studienautor Christian Rusche sieht darin „ein Warnsignal, dass der Standort an Attraktivität verliert“.

Dass heimische Unternehmen international investieren, ist per se nichts Schlechtes. So können sie neue Märkte erschließen und schneller wachsen. Allerdings: Laut einer Umfrage der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) investieren mehr als ein Drittel der befragten Unternehmen im Ausland, um Kosten einzusparen. Vor zehn Jahren war es nur ein Fünftel. Gerade Firmen mit weniger als 500 Beschäftigten nennen dieses Motiv – und das so oft wie seit fast 20 Jahren nicht mehr. Also seit der Zeit, in der die britische Wochenzeitung Economist Deutschland den „kranken Mann Europas“ nannte. Ist es wieder so weit? Die Interessenvertreter finden: Ja!

Christian Vietmeyer, Hauptgeschäftsführer des Wirtschaftsverbandes Stahl- und Metallverarbeitung: „So, wie es jetzt läuft, hängt die Bundesregierung unseren Unternehmen energiepolitische Mühlsteine um den Hals, die uns unter Wasser ziehen.“

Christoph René Holler, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands Keramische Industrie: „Die Lage ist nicht ernst, sie ist sehr ernst!“

Michael Vassiliadis, Vorsitzender der IG Bergbau, Chemie, Energie, im Interview mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland: „Den Exodus der energieintensiven Betriebe können wir uns jedenfalls weder gesellschaftlich noch volkswirtschaftlich oder klimapolitisch leisten.“

Abgrund, Ausbluten, Bedrohung, Deindustrialisierung, Gefahr, Exodus, Untergang, Warnsignal, Weckruf: Die Wortwahl ist dramatisch. Dabei sind große Standortverlagerungen mit Tausenden verlorenen Jobs die Ausnahme. Die meisten Unternehmen drohen nicht damit, über Nacht ihre Fabriken dichtzumachen, um sie anderswo wieder aufzubauen. Vielmehr planen sie heute die Investitionen von morgen. Sie erweitern eher die Produktionsstandorte außerhalb Deutschlands als daheim, eröffnen Forschungslabore jenseits der Grenze oder verkaufen Teile ihrer Firmen ins Ausland. Anders als vor 20 Jahren kommt die Gefahr schleichend und in kleinen Schritten ins Land, und sie besteht vor allem darin, dass Zukunftstechnologien am Ende nicht mehr „made in Germany“ sind.

Natürlich mache ich mir Sorgen, dass die Industrie bei uns zu Hause als Zugpferd der Wirtschaft wegbricht.

Joachim Maier, Wefa

Wachsen, wo es schneller geht

Joachim Maier führt Wefa zusammen mit seinem Bruder in zweiter Generation, das Unternehmen mit 300 Beschäftigten produziert sogenannte Strangpresswerkzeuge, mit denen sich hochpräzise Bauteile aus Aluminium formen lassen. Sie kommen beispielsweise zum Einsatz, um Wärmetauscher für Klimaanlagen oder Autobatterien herzustellen – auf Märkten mit großem Wachstumspotenzial also, egal ob es um E-Autos oder Kühlgeräte geht. Wefas Werkzeuge sind dank eines speziellen Beschichtungsverfahrens besonders robust. 1998 ließ der Hersteller das Verfahren patentieren, mittlerweile ist er Weltmarktführer: der Inbegriff eines Hidden Champions.

Rund 25.000 Stahlrohlinge werden jährlich in Baden-Württemberg gefertigt, bereits die Hälfte liefert der Mittelständler jährlich nach Thayngen, um sie dort weiterzuverarbeiten. Maier zeigt die auf exakt 23,5 Grad klimatisierte Halle gerne vor, in der die Rohlinge zu Presswerkzeugen werden – fast vollständig automatisiert. Maschinen fräsen, erodieren, schleifen und beschichten die Stahlstücke. Die 27 Mitarbeiter programmieren und warten die Maschinen, überwachen an Monitoren in Glaskabinen, ob alles korrekt läuft, und prüfen die Werkzeuge nach jedem Schritt akribisch. Gut 1000 Quadratmeter misst die Produktionsfläche jetzt, und alle wissen: Im nächsten Jahr sollen weitere 1000 Quadratmeter dazukommen.

Was für Wefa dabei keine große Rolle spielt: die Energiekosten. Das macht die Firma fast schon zu einer Ausnahme. Gerade Firmen aus der Chemiebranche klagen über die hohen deutschen Preise für Strom, Gas, Öl und bauen neue energieintensive Technologien lieber im Ausland auf.

Pilotanlage hier, Serienproduktion im Ausland

Es ist ein feierlicher Moment, als Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher im September 2022 im Hafen ein blaues Band durchtrennt – darauf das Logo des Chemieunternehmens H&R. Zusammen mit dem Kraftstoffspezialisten Mabanaft hat es ein Joint Venture namens P2X gegründet, um klimaneutrale Grundstoffe für die chemische Industrie und Kraftstoffe herzustellen. Nun eröffnen Tschentscher und vier weitere Männer in dunklen Anzügen eine Pilotanlage, die viel Zukunft verspricht: Sie soll Paraffin aus grünem Wasserstoff und Kohlendioxid herstellen. Das Bundeswirtschaftsministerium fördert die Anlage, Tschentscher nennt sie ein „wichtiges Projekt für den Klimaschutz und die Energiewende in Deutschland“ und betont die „Innovationskraft der Industrie in Hamburg“.

35%

der Unternehmen gehen in einer Umfrage der KfW davon aus, dass sich ihre internationale Wettbewerbsposition in den kommenden 3 Jahren verbessert

Ein Jahr später ist klar: Die kommerzielle Produktion soll nicht in Hamburg stattfinden. „Mit den derzeitigen Rahmenbedingungen ist es für uns nicht wirtschaftlich, in Deutschland in Power-to-Liquid-Kapazitäten zu investieren“, sagt Detlev Wösten, der Geschäftsführer von P2X. Die Energie-kosten seien einfach zu hoch im Vergleich zum Ausland. „Wir sprechen hier nicht von ein paar Prozent, sondern von zwei- bis dreifach so hohen Stromkosten – selbst im europäischen Vergleich“, sagt er. Stattdessen plant er, die gesamte Wertschöpfungskette in Spanien und Portugal aufzubauen. Deutschland entgehen damit pro Anlage Investitionen im kleinen bis mittleren dreistelligen Millionenbereich, und das in der zukunftsträchtigen Klimatechnik. Wösten ist sich sicher: Wenn die Energiekosten in Deutschland nicht sinken und Baugenehmigungen nicht schneller erteilt werden, baue sich die Wirtschaft „sukzessive selbst ab“.

Die Stimmung ist am Boden. Laut einer Umfrage des Bundesverbands mittelständischer Wirtschaft denkt jedes vierte Unternehmen darüber nach, abzuwandern. Und das KfW-Ifo-Mittelstandsbarometer vermeldete im August den niedrigsten Wert seit Beginn der Energiekrise im Herbst 2022.

24%

der Unternehmen geben laut KfW an, die Energiekosten seien für sie im internationalen Wettbewerb irrelevant.

Aber was ist mit der Realität? „Die tatsächliche Lage ist deutlich besser als die Stimmung“, sagt Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der Förderbank KfW. Laut aktuellen Zahlen der KfW geht die Hälfte der mehr als 2000 befragten Mittelständler davon aus, die Stellung im internationalen Wettbewerb in den nächsten drei Jahren halten zu können. Rund ein Drittel erwartet sogar Besserung. „Die Energiekosten fallen dabei weniger stark ins Gewicht, als man auf Basis der öffentlichen Diskussion vermuten könnte“, sagt Köhler-Geib. Für rund ein Viertel der Firmen sind die Energiekosten irrelevant. Sorge bereiten den Firmen die Bürokratie (48 Prozent), Steuern und Abgaben (34 Prozent) und die Umwelt- und Klimaschutzbestimmungen (26 Prozent).

41%

der deutschen Industrieunternehmen planten laut DIHK 2023 im Ausland zu investieren. 2022 waren es 44 Prozent.

Auch die gestiegenen Baukosten fallen ins Gewicht – vor allem in unsicheren Zeiten, in denen sich nur schwer berechnen lässt, wann sich Projekte bezahlt machen. Der niedersächsische Papierhersteller Varel hat deswegen bekannt gegeben, dass er die geplante Produktionshalle in Wilhelmshaven doch nicht bauen werde. Aber ins Ausland will er deswegen noch lange nicht. Man fühlt sich „regional verwurzelt“ mit dem einzigen Standort im gleichnamigen Städtchen Varel. „All unser Augenmerk ist auf die Attraktivität des Standortes Deutschland gerichtet“, teilt das Unternehmen mit.

Das Beispiel zeigt: In Umfragen mögen viele Mittelständler damit drohen, abzuwandern – in der Realität zögern sie meistens. Während Anfang 2022 noch 44 Prozent der Industriebetriebe im Ausland investieren wollten, waren es laut DIHK zu Jahresbeginn 2023 drei Prozentpunkte weniger. Dass Investitionen in Deutschland zurückgehalten werden, heißt also nicht automatisch, dass sie im Ausland stattfinden. Es herrscht halt Konjunkturkrise.

Ein Verkauf als letzter Ausweg

Hinzu kommt: Gerade für kleine und mittelgroße Firmen ist es teuer, Produktionsstandorte im Ausland aufzubauen. Unternehmer müssen Märkte analysieren und Lieferketten aufbauen, was Transport- und Zollkosten verursacht. Zudem können bei Wegzug hohe Steuern anfallen, wenn das Verlagern ins Ausland einem fiktiven Verkauf gleichgestellt wird. „Viele Unternehmen, die noch nicht international tätig sind, sind an Deutschland gebunden“, sagt Uwe Rittmann, „ihnen fehlt die Finanzkraft, einfach auf einen anderen Kontinent zu gehen.“ Also werde im Zweifel verkauft.

Rittmann, Experte für Familienunternehmen bei der Unternehmensberatung PwC, sagt, er habe aktuell so viele Verkaufsmandate wie noch nie. Wer jetzt an die Viessmanns dieser Welt denkt, die ihre Klimatechniksparte für zwölf Milliarden Euro in die USA verkauft haben, liegt falsch. „Die meisten verkaufen nicht wegen eines attraktiven Deals, sondern weil ihnen nichts anderes übrig bleibt“, sagt Rittmann. Und das auch ins Ausland: Vor allem für klassische Industrieunternehmen aus dem Maschinenbau oder der Automobilindustrie gibt es laut PwC überwiegend ausländische Interessenten. Für moderne Zukunftsbranchen würden sich nationale und internationale Investoren gleichermaßen interessieren.

Efficient Energy hat in der Vergangenheit vieles richtig gemacht. Das Clean-Tech-Unternehmen aus Feldkirchen bei München hat Klimaanlagen entwickelt, die mit Leitungswasser statt mit klimaschädlichen Treibhausgasen kühlen. Mit dieser Zukunftstechnologie wollte das Unternehmen ein globales Problem lösen: Kühlungsanlagen sind für 1,7 Prozent der Treibhausgase verantwortlich. Die EU möchte F-Gase aus der Klimatechnik verbannen, Unternehmen müssen langfristig also umsteigen. In den vergangenen 14 Jahren meldete Efficient Energy 200 Patente an, sammelte knapp 100 Millionen Euro von bekannten Geldgebern ein und fand namhafte Kunden: Siemens, Gardena, Trumpf.

Die Firma wollte schon mit der Serienproduktion starten. Doch googelt man das Unternehmen heute, leuchtet einem in roten Buchstaben entgegen: „Dauerhaft geschlossen“. Efficient Energy musste im Juni dieses Jahres Insolvenz anmelden. Jetzt rollen in Feldkirchen Lkw an und verladen das Laborequipment; die knapp 100 Mitarbeiter räumen ihre Büros. Ein aussichtsreiches Unternehmen weniger am Standort Deutschland. Und ein Projekt mehr, das im Ausland umgesetzt wird. Die Lastwagen fahren nach Italien und in die Slowakei.

Der Insolvenzverwalter Matthias Hoffmann hat sämtliche Patente an eine italienische Tochtergesellschaft des amerikanischen Vertiv-Konzerns verkauft. Georg Dietrich, der scheidende Chef von Efficient Energy, möchte nichts dazu sagen. Aber eine Pressemitteilung zitiert ihn mit den Worten: „Wir gehen fest davon aus, dass diese Technologie noch eine lange Zukunft vor sich hat.“

Warum nicht in Feldkirchen?

Die Suche nach den Gründen führt zum Starinvestor Thomas Strüngmann, der zusammen mit seinem Bruder Andreas zum Beispiel am Impfstoffpionier BioNTech beteiligt ist. Zusammen haben die beiden den Generika-Hersteller Hexal aufgebaut und für mehrere Milliarden Euro verkauft. An Efficient Energy waren sie über ihr Family-Office zuletzt mit 63 Prozent beteiligt.

Auf Anfrage gibt sich Thomas Strüngmann wortkarg und verweist auf Michael Motschmann, den Chef der MIG Capital AG, die ebenfalls bei Efficient Energy investiert hatte. Der antwortet, das Start-up habe noch einen weiten Weg vor sich gehabt. Daher habe man lange nach einem strategischen Investor gesucht, mit dem man die Technologie in großem Maßstab hätte herstellen können. Im Frühjahr sei ein Interessent „unerwartet“ abgesprungen. „Wir sind uns relativ sicher, dass das unsichere wirtschaftliche Marktumfeld und die schwer vorhersehbare Gesamtlage bei diesem Strategen letztendlich dazu geführt haben, dass er Vorsicht mit dem eigenen Cash walten lassen wollte und sich deshalb gegen ein Investment entschieden hat“, teilt Motschmann mit.

Bei dem Strategen erfährt man, dass die „Risiken in diesem Marktfeld für uns größer als die Chancen“ gewesen seien. Dem Insolvenzverwalter blieb nur der Verkauf der Technologie. Warum Vertiv die übernommen hat, sich aber gegen den Standort entschied, dazu schweigt der Konzern. Nur so viel: „Wir freuen uns darauf, die Technologie in unsere Produkte einzubauen.“

Die Geschichten zeigen: Abwanderung kann auch indirekt stattfinden, indem ausländische Firmen deutsche Patente kaufen oder Firmen neue Projekte gleich im Ausland aufbauen. Gleichzeitig ist nicht jede Investition im Ausland ein Abschied. „Wir wollen definitiv in Deutschland bleiben“, sagt etwa Joachim Maier von Wefa. Er werde weiterhin auch hier investieren. Dann schiebt er noch einen Satz hinterher: „Aber natürlich mache ich mir Sorgen, dass die Industrie bei uns zu Hause als Zugpferd der Wirtschaft wegbricht.“

Deindustrialisierung

Der Begriff der Deindustrialisierung beschreibt einen Prozess, der in Deutschland in den 1970er-Jahren einsetzte: Die industrielle Produktion verlor volkswirtschaftlich an Bedeutung, während der Dienstleistungssektor wuchs. 1973 vervierfachte ein Ölembargo der Opec die Ölpreise, die Inflation in Deutschland lag bei sieben Prozent. Große Teile der Schwerindustrie wanderten in Schwellenländer ab. Von 1980 bis 1985 wuchs die Zahl der Arbeitslosen in Westdeutschland von 889.000 auf 2,3 Millionen. Die aktuelle Energiekrise schürt die Angst, dass sich ein solcher Abschwung wiederholt.