Heute Corona, morgen Krebs - was kann die mRNA-Technologie?
Den Krebs besiegen, die Menschen womöglich sogar gegen die Krankheit immunisieren: Davon träumen Forscher:innen schon lange. Mit der in der Pandemie erfolgreich erprobten mRNA-Technologie könnte das nun Realität werden.
Vor der Pandemie war die mRNA-Technologie nur unter Expert:innen bekannt. Heute kennen sie fast alle oder haben die meisten von ihr gehört, weil sie die Grundlage für den überaus erfolgreichen Impfstoff gegen das Coronavirus ist. Dabei hatte das Heidelberger Unternehmen BioNTech die mRNA-Technologie eigentlich erforscht, um Therapeutika im Kampf gegen den Krebs zu entwickeln.
Nun sind die Hoffnungen groß, dass der Forschungsschub durch die Pandemie bald auch der Krebsforschung zugutekommt. Und tatsächlich erproben Forscher:innen bereits mRNA-Impfstoffe in der Behandlung von Tumoren.
Auch Professor Dr. Christof von Kalle vom Berlin Institute of Health an der Charité setzt große Hoffnungen auf die Technologie. Mitte Mai sprach er im Rahmen der Veranstaltung „ZEIT für Forschung“ im Berliner Futurium mit dem Journalisten Ulrich Bahnsen über die Potenziale der Technologie für die Krebsbekämpfung.
Sein Take-away: In der Pandemie zeigte sich „wie in einer Feldstudie“, was mRNA-Impfstoffe im Körper leisten können. Durch sie produzieren Körperzellen gezielt bestimmte Antigene selbst und lassen die Immunzellen darauf mit der gewünschten Immunantwort reagieren. Das Immunsystem lernt auf diese Weise, wie es eine bestimmte Erkrankung gezielt bekämpft.
Wie dieser Mechanismus die Krebstherapie voranbringen kann, beschreibt Christof von Kalle in diesem Video-Zusammenschnitt: