
Impulse des Monats – Wasser sparen, Drohnen essen, Fakten suchen
Aus welchen Ideen können Innovationen werden, die unser Miteinander verändern? Und was können Unternehmen, Politik und Zivilgesellschaft davon mitnehmen? Drei vielversprechende Ansätze aus der Forschung.
Trends kommen und gehen, das liegt in der Natur der Sache. Aber manchmal kann aus einem Trend echter Wandel werden, der langfristig für Veränderung sorgt. Das ist vor allem dann der Fall, wenn ganze Branchen und weite Teile der Gesellschaft von einer Veränderung profitieren. In dieser Reihe stellen wir einmal im Monat genau solche Lösungen vor: drei Initiativen, Ideen, Gründungen oder Forschungsergebnisse, die inspirieren und das Zeug für mehr haben.
Sensor hilft beim Wassersparen
Forscher:innen der University of Connecticut haben eine Technologie entwickelt, die Landwirtschaftsbetrieben dabei helfen soll, Wasser zu sparen. Das Team um Guiling Wang und Baikun Li, Professor:innen für Bau- und Umweltingenieurwesen sowie Umwelttechnik, hat einen Sensor entwickelt, der den Feuchtigkeitsgehalt des Bodens und damit den Bewässerungsbedarf bestimmt. Andere Messtechnologien, die beispielsweise mit Radar arbeiten, seien weniger genau, so die Forschenden. Außerdem seien bislang verfügbare Sensoren um ein Vielfaches teurer. Die Kosten ihres Sensors schätzen die Entwickler:innen auf ungefähr zwei US-Dollar pro Stück. Dank des geringen Preises und der überschaubaren Größe des Sensors könne er einfach verschickt und dadurch weltweit eingesetzt werden. Die Forscher:innen schätzen das Einsparpotenzial für Landwirt:innen auf Basis ihrer Studienergebnisse auf ungefähr 35 Prozent des bisherigen Wasserverbrauches.
Faktenbasierte Suchmaschine
Was sagt die Wissenschaft eigentlich über die Effektivität von Coronaimpfungen? Was zu den Ursachen des Klimawandels und zur Wirksamkeit von Fischöl? Solche und ähnliche Fragen beantwortet die Suchmaschine Consensus – auf Basis wissenschaftlich belegter Erkenntnisse. Die Suchmaschine greift dafür laut Anbieter auf eine Datenbank von aktuell knapp 400 Millionen veröffentlichter wissenschaftlicher Arbeiten zurück. Alle Arbeiten sind peer-reviewed, haben also ein Verfahren zur Qualitätssicherung durchlaufen. Mithilfe Künstlicher Intelligenz werden sie nach der passenden Antwort durchsucht und den Suchenden mitsamt der Quelle geliefert. Consensus ist nur mit Anmeldung nutzbar, allerdings frei von Werbung und nicht mit Kosten verbunden. Ziel der Entwickler:innen war es, „eine Anwendung zu schaffen, die den Zugang zu wissenschaftlichen Erkenntnissen demokratisiert“, heißt es auf der Consensus-Website.
Essbare Drohnen
Forscher:innen der EPFL, der École Polytechnique Fédérale de Lausanne, haben sich mit der Fragestellung beschäftigt, wie Katastrophenopfer bei Rettungseinsätzen mithilfe von Drohnen versorgt werden könnten. Ihre Antwort: mit Puffreis. Diesen eher ungewöhnlichen Baustoff nutzen die Wissenschaftler:innen für den Bau der Flügel – die können nämlich einfach gegessen werden. Die Drohne sei dadurch in der Lage, die Menschen vor Ort schnell mit Nahrung zu versorgen. Puffreis habe ähnliche Eigenschaften wie Polypropylenschaum, der sonst häufig zum Bau der Drohnenflügel verwendet werde. Bei einer Flügelspannweite von 70 Zentimetern könne eine Drohne eine kleine Mahlzeit von 300 Kalorien zur Verfügung stellen.