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Impulse des Monats – Wasser sparen, Drohnen essen, Fakten suchen

12. Januar 2023
Ein Artikel von Studio ZX

Aus welchen Ideen können Innovationen werden, die unser Miteinander verändern? Und was können Unternehmen, Politik und Zivil­gesellschaft davon mitnehmen? Drei viel­versprechende Ansätze aus der Forschung.

von Anna-Lena Limpert

Trends kommen und gehen, das liegt in der Natur der Sache. Aber manchmal kann aus einem Trend echter Wandel werden, der lang­fristig für Veränderung sorgt. Das ist vor allem dann der Fall, wenn ganze Branchen und weite Teile der Gesellschaft von einer Veränderung profitieren. In dieser Reihe stellen wir einmal im Monat genau solche Lösungen vor: drei Initiativen, Ideen, Gründungen oder Forschungs­ergebnisse, die inspirieren und das Zeug für mehr haben.

Sensor hilft beim Wassersparen

Forscher:innen der University of Connecticut haben eine Technologie entwickelt, die Land­wirtschafts­betrieben dabei helfen soll, Wasser zu sparen. Das Team um Guiling Wang und Baikun Li, Professor:innen für Bau- und Umwelt­ingenieur­wesen sowie Umwelt­technik, hat einen Sensor entwickelt, der den Feuchtig­keits­gehalt des Bodens und damit den Bewässerungs­bedarf bestimmt. Andere Mess­technologien, die beispiels­weise mit Radar arbeiten, seien weniger genau, so die Forschenden. Außerdem seien bislang verfügbare Sensoren um ein Vielfaches teurer. Die Kosten ihres Sensors schätzen die Entwickler:innen auf ungefähr zwei US-Dollar pro Stück. Dank des geringen Preises und der über­schaubaren Größe des Sensors könne er einfach verschickt und dadurch weltweit eingesetzt werden. Die Forscher:innen schätzen das Ein­spar­potenzial für Landwirt:innen auf Basis ihrer Studien­ergebnisse auf ungefähr 35 Prozent des bisherigen Wasser­verbrauches.

Faktenbasierte Suchmaschine

Was sagt die Wissenschaft eigentlich über die Effektivität von Corona­impfungen? Was zu den Ursachen des Klima­wandels und zur Wirksamkeit von Fischöl? Solche und ähnliche Fragen beantwortet die Suchmaschine Consensus – auf Basis wissenschaftlich belegter Erkenntnisse. Die Such­maschine greift dafür laut Anbieter auf eine Datenbank von aktuell knapp 400 Millionen veröffentlichter wissen­schaftlicher Arbeiten zurück. Alle Arbeiten sind peer-reviewed, haben also ein Verfahren zur Qualitäts­sicherung durchlaufen. Mithilfe Künstlicher Intelligenz werden sie nach der passenden Antwort durchsucht und den Suchenden mitsamt der Quelle geliefert. Consensus ist nur mit Anmeldung nutzbar, allerdings frei von Werbung und nicht mit Kosten verbunden. Ziel der Entwickler:innen war es, „eine Anwendung zu schaffen, die den Zugang zu wissenschaftlichen Erkenntnissen demokratisiert“, heißt es auf der Consensus-Website.

Essbare Drohnen

Forscher:innen der EPFL, der École Polytechnique Fédérale de Lausanne, haben sich mit der Frage­stellung beschäftigt, wie Katastrophen­opfer bei Rettungs­einsätzen mithilfe von Drohnen versorgt werden könnten. Ihre Antwort: mit Puffreis. Diesen eher ungewöhnlichen Baustoff nutzen die Wissenschaftler:innen für den Bau der Flügel – die können nämlich einfach gegessen werden. Die Drohne sei dadurch in der Lage, die Menschen vor Ort schnell mit Nahrung zu versorgen. Puffreis habe ähnliche Eigenschaften wie Poly­propylen­schaum, der sonst häufig zum Bau der Drohnen­flügel verwendet werde. Bei einer Flügel­spann­weite von 70 Zentimetern könne eine Drohne eine kleine Mahlzeit von 300 Kalorien zur Verfügung stellen.