Kooperation als Hebel für einen nachhaltigen Wandel
Der jüngste Sachstandsbericht des Weltklimarats vom März ist alarmierend: Laut IPPC vollziehen sich die globalen Veränderungen sehr viel schneller als erwartet, und die bisherigen Maßnahmen reichen nicht aus, um die Erderwärmung zu reduzieren.
Neue Lösungsansätze sind nicht nur beim Thema Klimawandel gefragt, sondern auch auf anderen Feldern. Ob es um zukunftsweisende Strategien im Kontext der Digitalisierung der Medizin oder der Landwirtschaft geht: Angesichts epochaler Herausforderungen erfüllen Transfer und Innovation eine zentrale Funktion als Hebel für den gesellschaftlichen Wandel. Schließlich geht es darum, den Technologie- und Wissenstransfer zu beschleunigen mit dem Ziel, Wirtschaft und Gesellschaft zu unkonventionellen Ideen und Problemlösungen zu inspirieren. Die Brücke zwischen Theorie und Praxis zu schlagen, ist eine zentrale Voraussetzung, um akademische Erkenntnisse verstärkt für die Industrie nutzbar zu machen. Dafür ist es erforderlich, auch die Netzwerke und Partnerschaften zwischen Wissenschaftseinrichtungen, Unternehmen, Start-ups sowie sozialen und öffentlichen Playern auszubauen. Zu diesem Zweck setzt die Bundesregierung im Rahmen der Deutschen Agentur für Transfer und Innovation (DATI) auf überregionale „Innovationsökosysteme“ und stellt neben der Förderung hochschulinterner Gründungsinfrastrukturen verbesserte Rahmenbedingungen für die „Agentur für Sprunginnovation“ in Aussicht.
Der Anspruch auf Wissenstransfer spiegelt sich außerdem in einem veränderten Rollenverständnis der Hochschulen wider, die neben Forschung und Lehre immer häufiger die dritte Mission („Third Mission“) als Kernaufgabe nennen: Damit wird nicht nur für eine engere Verzahnung mit der kommunalen Wirtschaft und Gesellschaft geworben, sondern auch für mehr Transparenz und Kommunikation im Kontext der akademischen Wissensproduktion. Das betrifft zum Beispiel die Folgenabschätzung innovativer KI-Technologien, die mit ebenso vielen Chancen wie Risiken verbunden sind.