Welche Chancen bietet KI für das deutsche Gesundheitssystem?
Beim ZEIT für Forschung-Event am 14. September 2023 erläuterte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach, wie Deutschland das Potenzial von KI und Digitalisierung in Zukunft besser nutzen wird.
Deutschland hat starken Nachholbedarf in Sachen Digitalisierung, das gilt auch für das Gesundheitssystem. Beim ZEIT für Forschung-Event diskutierten Karl Lauterbach, Bundesminister für Gesundheit, und Andreas Sentker, geschäftsführender Redakteur und ZEIT-Ressortleiter Wissen sowie Herausgeber von ZEIT WISSEN, welche Rolle Künstliche Intelligenz (KI) dabei spielen wird, das deutsche Gesundheitssystem zukunftsfähig zu machen.
Lauterbach betonte die „wahnsinnigen Potenziale“, die er in KI sehe, insbesondere angesichts des hohen Tempos in der Weiterentwicklung von Programmen wie ChatGPT. KI könne etwa eingesetzt werden, um das Risiko für Parkinson frühzeitig zu erkennen – eine komplexe Herausforderung, bei der die Technologie den Menschen überlegen ist. Allerdings sei der Standort Deutschland in der KI-Medizinforschung aktuell nicht international wettbewerbsfähig, obwohl es „sehr gute Arbeitsgruppen“ gebe. Das Problem: der Mangel an großen Datensätzen, die für diese Forschung genutzt werden dürfen. Das neue Gesundheitsdatennutzungsgesetz (GDNG), das aktuell in Arbeit ist, und ein Forschungsdatenzentrum sollen Abhilfe schaffen.
Lauterbach erläuterte außerdem, dass Deutschland grundsätzlich sehr großes Potenzial in der KI-Forschung habe und bestimmte Fragestellungen etwa vom deutschen Unternehmen Aleph Alpha besser gelöst würden als von ChatGPT. Zudem verfüge Deutschland im gesundheitlichen Bereich über international „einmalige“ Daten, die mit dem GDNG in zwei bis drei Jahren für die Forschung nutzbar gemacht werden könnten. „Das ist ein Datensatz, den es so in den USA nicht gibt“, so der Bundesgesundheitsminister. Diese Daten sollen in einem Hub sicher zusammengeführt werden – mit Unterstützung von KI.
Das vollständige Interview sehen Sie hier.