Digitale Forstwirtschaft – mit Machine Learning zum Mischwald

Darüber, ob der Wald eher Klima­retter oder Klima­opfer ist, lässt sich diskutieren. Fest steht jedenfalls, dass es ihm welt­weit nicht gut geht. Das Potsdam-Institut für Klima­folgen­forschung (PIK) und andere renommierte Insti­tutionen weisen regel­mäßig darauf hin, wie wichtig es ist, die von Klima­wandel und Ab­holz­ung bedrohten grünen Lungen zu retten und die Mono­kulturen dieser Erde zu zukunfts­trächt­igen Misch­wäldern umzubauen.

Bei diesem Jahr­hundert­unter­fangen können uns Menschen Digi­tali­sierungs­tech­no­logien behilflich sein. Wie das funktioniert, macht das Climate-Tech-Start-up Pina Earth aus München vor. Das Unter­nehmen kombiniert Mess­tech­no­logien und künstliche Intelligenz, um die CO₂-Binde­leistung von Wäldern gezielt zu berechnen. So können für Wald­flächen CO₂-Zer­ti­fikate erstellt werden, die dann an Unter­nehmen verkauft werden können. So können diese ihre Emissionen genau kompensieren.

Gründerin Dr. Gesa Biermann hat ZEIT für Klima erklärt, wie ihr Unter­nehmen arbeitet und wie nachhaltige Wald­wirt­schaft nicht nur zum Klima­schutz, sondern auch zur lokalen Wert­schöpf­ung beiträgt. Während die meisten Wald­besitz­enden ihre Arbeit händisch verrichten, sind die Prozesse bei Pina Earth so gut wie durch­digi­tal­isiert. Statt die Wälder zu durch­forsten und jeden Baum zu vermessen, arbeitet das Start-up mit Luft­bild­daten. Dieser Ansatz ist auch für das Soft­ware­unter­nehmen Microsoft interessant. Pina Earth hat im Jahr 2021 den 10toGO-Thinkaton von Microsoft und Volks­wagen gewonnen und wird seitdem von Microsoft unterstützt.