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drei Menschen gehen über eine Brücke

TUM Campus Heilbronn – im AI-Valley für den deutschen Mittelstand

24. Juli 2024
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Ein Artikel von Studio ZX in Kooperation mit dem TUM Campus Heilbronn

Die Technische Universität München (TUM) auf dem Bildungs­campus Heilbronn fokussiert sich auf digitale Schlüssel­themen: Management, Data Science, Nach­haltig­keit, Design Mindset, globale Vernetzung und digitale Technologien treffen bei ihr auf den Mittelstand.

von Felix Jung, Studio ZX

In Baden-Württemberg, im Herzen des deutschen Mittelstandes, entsteht zurzeit ein neuer Innovations­motor für die deutsche Wirtschaft. In Heilbronn kann die TUM dank der Unter­stützung der Dieter Schwarz Stiftung ihre globale Wirkungs­kraft einbringen – als Teil eines besonderen Ökosystems aus verschiedenen Bildungs- und Trans­formations­institutionen sowie Forschungs­einrichtungen. Der TUM Campus Heilbronn bringt in Forschung und Lehre Schlüssel­bereiche zusammen, die oft getrennt voneinander betrachtet werden: Management, Data Science und digitale Technologien auf der einen Seite, Familien­unternehmen und der globale Mittelstand mit Fokus auf Nachfolge und Fortbestand auf der anderen. Ergänzt wird das Konzept durch ein Design Mindset sowie die Vernetzung mit internationalen Spitzen­universitäten. Die Studierenden sollen ein Studium wählen können, das ihnen im digitalen Zeit­alter einen echten Mehrwert für ihre Zukunft bietet – und das an einem Ort, an dem sie sich mit erfolg­reichen mittel­ständischen Unternehmen austauschen und vernetzen können.

Transformation als Hauptaufgabe

Bei diesem Vorhaben handele es sich nicht um ein Nice-to-have, sondern um eine Notwendigkeit, sagt Martin Meißner, Professor für Digitales Marketing an der TUM School of Management am Campus Heilbronn: „Der deutsche Mittel­stand steht vor der Heraus­forderung, dass die digitale Disruption viele Markt­führer­schaften bedroht.“ Aus diesem Grund sei es von zentraler Bedeutung, die Forschungs­gebiete Management, digitale Technologien und Data Science inter­disziplinär anzugehen. Zum Beispiel, indem mittel­ständische Unternehmen direkt in das Campus­konzept integriert werden – durch Seminare, Veranstaltungen und Netzwerke. Helmut Krcmar, Gründungs­dekan des TUM Campus Heilbronn, bestätigt: „Für uns ist die Zusammen­arbeit mit Unternehmen besonders wichtig. Zündende Gedanken der Wissenschaft sollen dorthin getragen werden.“ Denn viele Probleme des Mittel­standes seien Probleme, die durch fehlende Grund­lagen­forschung zustande kämen.

Rethink.Mittelstand – Erfolgreich durch Machen

Seien Sie am 30. Oktober dabei! Der Kongress auf dem TUM Campus Heilbronn bringt Visionär:innen, Unter­nehmer:innen und Entscheider:innen aus Wissenschaft, Politik und Zivil­gesellschaft zusammen, um über die Auswirkungen neuer Technologien auf die Wirtschaft von morgen zu diskutieren.

Nachgeforscht: Digitalisierung im Mittelstand verstehen

Um diese Probleme im ersten Schritt zu identifizieren, haben die Fakultäten des TUM Campus Heilbronn mittel­ständische und Familien­unternehmen wissenschaftlich untersucht. Im Juni letzten Jahres wurde zum Beispiel das „Fort­schritts­barometer Digitale Transformation Mittelstand 2023“ veröffentlicht. Die Studie erfasste den Stand der Digitalisierung in Unternehmen in der Region Heilbronn-Franken. Ein zentrales Ergebnis ist der erhebliche Nachholbedarf: Fast zwei Drittel der Unternehmen haben keine Digitalisierungs­strategie, und mehr als die Hälfte plant auch künftig nicht, eine solche zu entwickeln. Die Erkenntnisse verdeutlichen die Notwendigkeit gezielter Forschung und Zusammen­arbeit, um den Mittelstand bei der digitalen Umrüstung zu unter­stützen.

Eine weitere Studie, durchgeführt vom Global Center for Family Enterprise, beleuchtet die Innovations­bereitschaft und Nach­haltigkeits­strategien von über 1.000 kleinen und mittleren Unternehmen. Die Studie zeigt, dass fast zwei Drittel der befragten Firmen bereits Produkte und Dienst­leistungen mit positiver Umweltwirkung eingeführt haben. Sie machen etwa ein Fünftel ihres Gesamt­umsatzes aus. Diese Ergebnisse unter­streichen die wachsende Bedeutung von Nachhaltig­keit und die Bereitschaft der befragten Unternehmen, ihren Energie­verbrauch zu reduzieren und ihre CO2-Emissionen zu senken.

Die akademischen Institute sind auf dem stadtnahen Campus gemeinsam untergebracht.
© Matt Stark Die akademischen Institute sind auf dem stadtnahen Campus gemeinsam untergebracht.

Auch die Verwaltung soll digitaler werden

Neben den unternehmensbezogenen Studien wird auch der Bereich der digitalen Verwaltung am neuen Campus eine wichtige Rolle spielen. Der eGovernment Monitor, eine Kooperation zwischen der Initiative D21 und dem KrcmarLab, untersucht die jährlichen Fortschritte der digitalen Transformation in der Verwaltung. Die repräsentative Studie soll dabei helfen, Schwach­stellen zu identifizieren, um gezielte Maßnahmen zur Verbesserung digitaler Verwaltungs­leistungen zu fördern.

Mit Künstlicher Intelligenz an die Weltspitze

Mit dem IPAI, dem Innovationspark Künstliche Intelligenz, entwickelt sich zudem das wohl ambitionierteste Ökosystem dieser Art in Europa. Hier kooperieren kleine, mittlere und große Unternehmen, Start-ups sowie Akteure des öffentlichen Sektors, um gemeinsam an zukunfts­relevanten KI-Lösungen zu arbeiten.

Mit ihrem Standort in Heilbronn setzt die Technische Universität München ein klares Zeichen für die Zukunft des Mittelstandes und für das digitale Zeitalter. Der TUM Campus Heilbronn soll nicht nur ein Ort des Wissens und der Forschung werden, sondern auch ein Katalysator für Innovationen, Nachhaltigkeit und digitale Transformation – in Deutschland wie international.