
Robert Quinn über Gelehrte in Gefahr
Wie wichtig es ist, dass Wissenschaftler:innen frei forschen und lehren können – besonders in Zeiten des Ukraine-Krieges und der Coronapandemie. Das erklärt Robert Quinn.
In Zeiten der Coronapandemie, aber auch angesichts des Krieges in der Ukraine ist es wichtiger denn je, auf die Wissenschaftsfreiheit zu blicken. Ein Experte für die akademische Freiheit ist Robert Quinn, Executive Director des Scholars at Risk Network. Im Gespräch mit Deborah Steinborn, Chefredakteurin des englischsprachigen Magazins ZEIT Germany, das im Rahmen der Thementage ZEIT für Bildung am 7. Oktober 2021 stattfand, erläutert Quinn, warum die Wissenschaftsfreiheit ein Recht ist. Quinn blickt zurück auf langjährige Erfahrung und weiß, was Wissenschaftler:innen, die in ihrer Freiheit bedroht sind, hilft. Er sagt: „Akademische Freiheit bedeutet im Kern: die Freiheit zu genießen, nach Wahrheit zu streben.“ Dabei beschränke sich die Wissenschaftsfreiheit nicht nur auf den Hörsaal, sondern umfasse auch den Dialog mit der Gesellschaft.
Wissenschaftsfreiheit ist ein Recht, das im internationalen Menschenrechtssystem anerkannt ist und das in der freien Meinungsäußerung, im Recht auf Bildung und im Recht, an den Errungenschaften des wissenschaftlichen Fortschritts teilzuhaben, begründet ist. Staaten sind daher gesetzlich verpflichtet, Wissenschaftsfreiheit zu schützen und zu fördern. Quinn: „In den kommenden Jahren müssen Lösungen für eine Vielzahl globaler Herausforderungen gefunden werden. Wissenschaftler:innen müssen die Freiheit haben, nach Lösungen zu suchen, nach der Wahrheit zu streben und ihre Erkenntnisse in ihrer Forschung, Lehre und im Diskurs weiterzuvermitteln.“
Die wichtigsten Statements von Robert Quinn sehen Sie hier im Video: